Drei Stiftungen für drei Museen

ST.GALLEN. Der Stadtrat macht einen weiteren Schritt zur Umsetzung seines neuen Museumskonzeptes. Er beantragt dem Parlament die Neuorganisation der Trägerschaft. Dies ist Voraussetzung für den geplanten Ausbau der drei städtischen Museen.

Reto Voneschen
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Museumsviertel und Stadtpark von oben. Links oben im Bild das Theater und die Tonhalle. Im Park das Natur- und Kunstmuseum sowie rechts davon das Historische und Völkerkundemuseum. Das Kirchhoferhaus ist das Eckhaus zwischen Tonhalle sowie Natur- und Kunstmuseum. (Archivbild: Philipp Baer)

Museumsviertel und Stadtpark von oben. Links oben im Bild das Theater und die Tonhalle. Im Park das Natur- und Kunstmuseum sowie rechts davon das Historische und Völkerkundemuseum. Das Kirchhoferhaus ist das Eckhaus zwischen Tonhalle sowie Natur- und Kunstmuseum. (Archivbild: Philipp Baer)

Im St. Galler Stadtpark betreiben Stadt und Ortsbürgergemeinde mit Unterstützung verschiedener Institutionen drei grosse Museen. Das Naturmuseum, das Kunstmuseum sowie das Historische und Völkerkundemuseum leiden heute aber unter akuter Raumnot. Zudem ist die betriebliche Infrastruktur arg in die Jahre gekommen.

Neu- und Ausbauten geplant

Das soll sich in den nächsten Jahren ändern. Die Stadt hat dafür nach der missglückten Volksabstimmung vom Mai 2003 für die Erweiterung des Kunstmuseums das neue Konzept «Drei Museen – drei Häuser» entwickelt. Es sieht Investitionen in die Museen von geschätzten 71,4 Millionen Franken vor, von denen die Stadt allerdings nur etwa die Hälfte bezahlen muss. Die jährlichen Betriebsbeiträge der Stadt sollen alles in allem von heute 4,2 auf 5 bis 7 Millionen Franken steigen.

Aus einer mach drei

Organisatorische Voraussetzung für den geplanten Ausbau der Museen ist eine Neuordnung der Trägerschaft. Heute ist dafür die 1978 errichtete Stiftung St. Galler Museen zuständig. Diese Organisationsform ist kompliziert und im Urteil von Fachleuten eigentlich schon heute nicht mehr sehr zeitgemäss. Vollständig unpraktisch wird sie, wenn die drei Museen jedes in einem eigenen Gebäude verselbständigt wird. Nach dem Willen des Stadtrats sollen daher drei Einzelstiftungen die heutige Trägerschaft ablösen.

In einer Vorlage, deren Behandlung für die Stadtparlamentssitzung vom 30. August traktandiert ist, schlägt die Stadtregierung diese Änderung vor. Die Stiftung St. Galler Museen wird auf Anfang 2012 in die Stiftung Kunstmuseum St. Gallen umgewandelt. Die Stiftung Naturmuseum St. Gallen sowie die Stiftung Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen sollen neu gegründet werden. Die städtischen Betriebssubventionen werden gegenüber dem laufenden Jahr nicht erhöht. Von den knapp 4,2 Millionen Franken gehen im nächsten Jahr 1,8 Millionen ans Historische und Völkerkundemuseum, 1,4 Millionen ans Kunstmuseum und eine Million ans Naturmuseum.

Ortsbürger und Kunstverein

Als Präsident der Stiftung fürs Historische und Völkerkundemuseum sowie der Stiftung fürs Naturmuseum ist Arno Noger, Präsident der Ortsbürgergemeinde St. Gallen, vorgeschlagen. Das Präsidium der Stiftung fürs Kunstmuseum soll Hansruedi Voser vom Kunstverein übernehmen.