Bei Plänen zur Entwicklung des Zentrums von Goldach sind für neue Anlagen wie eine Strasse ohne Barrieren die Bürger am Zug. Der Gemeinderat informiert an der Wuga, auf Papier, App, Homepage und Facebook sowie mit YouTube-Videos.
GOLDACH. Die Zentrumsentwicklung soll Goldach als lebendiges Dorf stärken. Dem stehen bisher besonders Durchgangsverkehr und Staus wegen des Bahnübergangs mitten im Dorf entgegen. Im Konzept des Gemeinderates bilden deshalb Verkehrsprojekte den Schwerpunkt: Entlastung von Durchgangsverkehr, Verbindung durchs Dorf ohne Barrieren, beruhigte Strassen, mehr Platz für Velos und Fussgänger, Umsteigeknoten Bus–Bahn. Weiter sollen die Neuüberbauung von Eilinger- und Schäfli-Areal, ein neuer Dorfplatz, ein neues Quartier an der neuen Strasse durch Mühlegut/Äueli und ein Park den Ortskern attraktiver machen und das Zusammenleben in Goldach fördern.
Die Bürger stimmten der Umgestaltung der Schulstrasse, der Verlegung des Dorfbachs und der Umgestaltung der Blumenstrasse zu. Als nächstes Teilprojekt unterbreitet der Gemeinderat das Herzstück: Den Bau einer zweiten Verbindungsstrasse, die Fahrten durch den Ortskern und in die Umgebung ohne Stau an Bahnbarrieren ermöglicht. An der Bürgerversammlung im März 2016 stimmen die Goldacher über die Detailprojektierung ab. Damit stellen sie die Weichen für oder gegen eine neue Strasse nach dem Friedhof unter der Bahnlinie hindurch ins Mühlegut mit Anschluss an die Route zur Autobahn. Das bedingt zudem den Ausbau des Dorfplatz-Kreisels und eines Abschnitts der Untereggerstrasse.
Bevor er Gutachten und Anträge vorlegt, informiert der Gemeinderat die Bevölkerung über das Gesamtkonzept. «Ziel ist es, die Gesamtidee zu vermitteln, damit die Bürger mit Blick auf das Ganze über Teilprojekte diskutieren und entscheiden können», sagt Gemeinderatsschreiber Richard Falk. Er koordiniert die Präsentation des Vorhabens und die Diskussionsmöglichkeiten auf allen Kanälen. Das beginnt an einem Stand an der Wuga in der Wartegghalle.
Noch heute und morgen Sonntag erhalten Interessierte dort Informationen zu Konzept und Teilprojekten: In Broschüren oder durch Abruf auf einem Grossbildschirm – von Texten und Tabellen über Visualisierungen bis zu Videos, die das zu erwartende Verkehrsgeschehen mit oder ohne Autobahnanschluss und neuer Verbindungsstrasse zeigen. Zudem stehen Gemeinderäte zum Beantworten von Fragen und für Diskussionen zur Verfügung.
Ein Autobahnanschluss für die Region soll Goldachs Ortskern entlasten. Die Videos zeigen: Ohne den Anschluss würde das Zentrum besonders wegen längerer Schliessung der Barrieren für mehr Züge vollends verstopft und für Busse kaum mehr passierbar. Und auch mit dem Autobahnanschluss wäre das Zentrum noch stark überlastet. Das ergab nach Auskunft von Richard Falk eingehende Zählung und Analyse des Verkehrs. Deshalb brauche es so oder so eine zweite Verbindungsstrasse durch den Ortskern mit Umfahrung des Bahnübergangs, ist der Gemeinderat überzeugt.
Das Projekt ist aber nicht auf Verkehr beschränkt. Einfliessen sollen auch Wünsche von Einwohnern für das Dorfzentrum. Dazu liess der Gemeinderat an der Wuga Statement als Videos aufnehmen. Diese werden über die neue Facebookseite «Lebendiges Dorf» der Bevölkerung zugänglich. Der Gemeinderat lädt Bürger ein, dort oder persönlich oder schriftlich weitere Anliegen oder Meinungen zu plazieren – gerne ebenfalls in kurzen Videos. Informationen zum Konzept für die Zentrumsentwicklung gibt es auch nach der Wuga: In einer kleinen Broschüre an alle Haushalte, in einer detaillierteren Broschüre, die im Rathaus erhältlich ist, und auf der Homepage der Gemeinde. Die Videos mit Animation der Verkehrsentwicklung sind im Internet abrufbar. Zu Informationen gelangt ebenso, wer über die App der Gemeinde mit Smartphone oder Tablet den auf Unterlagen aufgedruckten QR-Code nutzt.
www.lebendigesdorf.ch; Facebook: www.facebook.com/lebendigesdorf Video: www.youtube.com/channel/ UC1EJySv_UkKGmgsWGpnKm_Q