Die 22jährige Carmen Steger ist im Halbfinal des SeaStar Discovery Contests ausgeschieden. Die Altenrheinerin erzählt über «den härtesten Modelcontest des Planeten», Konkurrenzkampf und warum sie so gerne an Miss-Wahlen teilnimmt.
Carmen Steger, Sie haben es nicht in den Final des SeaStar Discovery Contests geschafft. Wie gross ist die Enttäuschung?
Carmen Steger: Anfangs war sie schon sehr gross. Aber mittlerweile bin ich vollkommen zufrieden damit, dass ich es als einzige Schweizerin bis in den Halbfinal geschafft habe.
Der SeaStar Discovery Contest wird als «härtester Modelcontest des Planeten» betitelt. War's tatsächlich so hart?
Steger: Es war auf jeden Fall sehr anspruchsvoll. Jene Miss-Wahlen, an denen ich zuvor teilgenommen habe, sind im Vergleich nichts dagegen. Jeden Tag mussten wir Vollgas geben, von früh bis spät. Und ständig hat uns ein Kamerateam begleitet. Das war schon anstrengend.
Der Wettbewerb fand während einer Woche in Ägypten statt. Kam da überhaupt keine Ferienstimmung auf?
Steger: Für Entspannung hatten wir gar keine Zeit, denn das Programm war voll. Wir haben diverse Fotoshootings an Land und unter Wasser gemacht. Hinzu kamen Wettkämpfe, bei denen wir unter anderem unsere Teamfähigkeit unter Beweis stellen mussten. Das Tauchen haben wir während mehrerer Tage im Meer trainiert, auch vom Schiff aus. Pro Tag waren das bis drei Tauchgänge. Und das war nicht ganz ungefährlich.
Nicht ganz ungefährlich?
Steger: Einmal musste ein Unterwasser-Shooting aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden. Trotz des intensiven Trainings sind wir schliesslich alle keine Profi-Taucherinnen. Die Fotoshootings waren für uns alle eine Herausforderung – vor allem jenes, bei dem wir nur ein Nixenkostüm und keine Ausrüstung trugen. Da die Wassertemperatur zu dieser Jahreszeit ziemlich tief ist, bestand die Gefahr einer Unterkühlung.
Warum hat es nicht ganz für den Final gereicht?
Steger: Vielleicht lag es an meiner mangelnden Medienpräsenz. Diese wird grossgeschrieben. Mir wurde zudem immer gesagt, ich sei sehr zurückhaltend. Ganz im Gegenteil zu meinen Konkurrentinnen aus Deutschland: Diese haben sich bei jeder Gelegenheit in den Vordergrund gekämpft und wenn nötig die Ellenbogen ausgefahren.
Das klingt nach Zickenkrieg.
Steger: Nein, Streit gab es überhaupt keinen. Wir waren eine super Truppe und haben uns alle sehr gut miteinander verstanden. Und wegen ihrer direkten Art nahmen es mir die anderen Teilnehmerinnen auch nicht übel, wenn ich ihnen einmal meine Meinung gesagt habe. So habe ich mit der Zeit gelernt, mich durchzusetzen.
Sie haben unlängst auch um den Titel der «Miss Tuning» gekämpft und waren bei der Wahl zur «Miss Auto Zürich» dabei. Was ist ihre Motivation, bei solchen Wettbewerben teilzunehmen?
Steger: Für mich ist es einfach ein wunderbarer Ausgleich zu meinem Bürojob als Marketingassistentin. Bei der Wahl zur «Miss Auto Zürich» habe ich zum Beispiel aus purer Langeweile mitgemacht. Jede Miss-Wahl ist anders, aufregend und ich lerne viele neue Leute kennen. Mal etwas anderes auszuprobieren fasziniert mich.
Trotzdem heisst es immer wieder, dass es bei Miss-Wahlen letztlich auf eine Fleischbeschauung hinausläuft.
Steger: Nein, das finde ich nicht. Gerade beim SeaStar Discovery Contest war es entscheidend, taff, ehrgeizig und belastbar zu sein. Zudem musste man auch fähig sein, einen anständigen Satz vor der Kamera herauszubringen. Man wird keineswegs nur auf das Äussere reduziert und muss sich beweisen.
Was nehmen Sie für sich aus der Zeit in Ägypten mit?
Steger: Sehr vieles. Ich konnte beispielsweise kostenlos mein Tauchbrevet machen. Das war schon lange eines meiner Ziele. Ausserdem konnte ich unzählige schöne Bilder und Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Die ganze Zeit war einfach eine mega Erfahrung und auch ein kleines Abenteuer für mich. Das möchte ich auf keinen Fall missen.
Und welche Miss-Wahl steht als nächste auf dem Programm?
Steger: Geplant habe ich noch nichts. Mit meiner für Models eher kleinen Körpergrösse ist es ohnehin schwierig. Denn hierzulande wird bei vielen Wettbewerben eine gewisse Mindestgrösse verlangt. Aber ich möchte das Modeln ohnehin nur als Hobby verfolgen. Und wenn dabei noch finanziell etwas herausspringt, umso besser.