Das Inserat entdeckte sie auf einer Internetseite für Wildtiermedizin. Dann führte eines zum anderen. Nun lebt Angela Gimmel seit gut drei Monaten in San Ignacio, Belize.
Das Inserat entdeckte sie auf einer Internetseite für Wildtiermedizin. Dann führte eines zum anderen. Nun lebt Angela Gimmel seit gut drei Monaten in San Ignacio, Belize. Dort arbeitet sie als Tierärztin in der «Belize Wildlife & Referral Clinic» – einer Klinik, die sich um verletzte und verwaiste Wildtiere wie Vögel, Affen oder Reptilien, aber auch um Haustiere kümmert. «Ich wollte schon immer mit Wildtieren arbeiten», sagt die 26jährige St. Gallerin zu ihrem Umzug in den zentralamerikanischen Kleinstaat. Zur Arbeit fährt sie jeden Morgen im sogenannten «Chicken-Bus», einem ausrangierten amerikanischen Schulbus. «Fast der gesamte öffentliche Verkehr besteht hier aus alten Ami-Bussen», sagt Angela Gimmel. Ausser einigen «Öko-Touristen» würden eigentlich nur Einheimische mit dem öV reisen.
Ein grosser Unterschied zum Leben in St. Gallen sei die Pünktlichkeit. «Wenn man hier auf 14 Uhr einen Termin vereinbart und die Person kommt um 14.15 Uhr, hat man Glück. Hat man Pech, kommt sie drei Tage später. Oder gar nie», sagt sie und lacht. Nebst der hiesigen Verlässlichkeit vermisst sie Freunde und Familie am meisten. In kulinarischer Hinsicht fehlt ihr die Schokolade, aus tierärztlicher Perspektive die Schweizer Infrastruktur. «Hier muss man mit dem arbeiten, was man hat.»
Angela Gimmel gefällt ihr Leben in San Ignacio sehr gut. Begeistert ist sie von der Landschaft: «Die Natur hier ist der Hammer.» Auch die Freundlichkeit der Belizer hat es ihr angetan. Die Menschen seien «sehr nett und aufgeschlossen». Längerfristig dort zu wohnen, kann sie sich aber nicht vorstellen. Ende Jahr kehrt sie in die Schweiz zurück – und freut sich darauf. (mst)
Warum eben doch in die Ferne schweifen? In der Rubrik «Aus der Ferne» stellen wir St. Galler vor, die es ins Ausland gezogen hat.