Die Hochzeitsmesse in der Olma-Halle 9 zeigt heute und morgen, wie dieses Jahr geheiratet wird. Die grossen Trends sind Vintage-Bräute und Hochzeitsversicherungen.
Hochzeiten sind längst zu Events geworden. Den Bund des Lebens schliessen wollen viele Brautpaare nur noch im entsprechenden Rahmen. Was alles dazugehört und wer es für sie bereitstellt, erfahren Heiratswillige heute und morgen jeweils zwischen 10 und 18 Uhr an der Hochzeitsmesse in der Olma-Halle 9.
Maja Frick ist Leiterin der zum 20. Mal stattfindenden Messe. Sie staunt immer wieder, welche Trends entstehen und was beim Schweizer Publikum floppt. Wedding-Planer etwa sind in Amerika gang und gäbe. «Vor fünf Jahren hatte ich geglaubt, dass diese hier auch einschlagen. Sie taten es aber nicht», sagt Frick. Hingegen seien überraschenderweise Hochzeitsversicherungen ein grosses Geschäft geworden. Die Zürich Versicherung bietet seit zwei Jahren eine solche Vorsorge an. Sie übernimmt den Schaden, falls die Zeremonie aus unverschuldeten Gründen ins Wasser fällt. Zahlreiche Brautpaare schliessen eine Versicherung ab. Die Nachfrage sei besonders zu Jahresbeginn «extrem hoch», bestätigt der Mediensprecher des Unternehmens. Nicht versichert ist allerdings die Liebe. Trennt sich das Brautpaar, bleibt es auf den Kosten sitzen.
Die diesjährige Sonderschau ist den Frisuren gewidmet. Dem steten Wandel der Mode unterworfen, hat sie in den letzten hundert Jahren viele Formen angenommen. Eine Galerie mit Bildern aus den letzten Jahrzehnten lädt zum Staunen und Schmunzeln ein. Die Besucherinnen dürfen sich an diesem Stand das Haar nach dem aktuellen Trend frisieren lassen. Also mit Blumen, locker wallendem Haar und höchstens mit zwei, drei Nadeln lose hochgesteckt.
Blumen sind aber nur im Haar im Trend. «Am Fest selber legen die Brautpaare leider immer weniger wert auf schönen Blumenschmuck», sagt Frick. Deshalb ist die zweite Sonderausstellung den Floristen gewidmet. Auch diese widerspiegelt den Trend dieser Hochzeitssaison: Romantik und Vintage.
Was für die Blumen gilt, ist für die Mode erst recht Pflicht. Die Brautkleider erinnern an vergangene Zeiten. Viel Spitze, viel Stickereien. Schmale Linie und bevorzugt rückenfrei.
So lange wie Mutters Hochzeitkleid müssen die neuen allerdings nicht mehr halten. Immer mehr Frauen wollen ihr Brautkleid nach einiger Zeit zerstören und dies künstlerisch festgehalten haben. «Trash the Dress», was so viel wie «mache dein Kleid zu Müll» bedeutet, schwappt ebenfalls von Amerika rüber. Vereinzelte Hochzeitsfotografen aus der Region bieten dies bereits an. Unten rum setzt die Braut, die sich was traut, auf ungewöhnliche Unterwäsche. Statt Textil wird Farbe verwendet. Eine Bodypainterin pinselt Biedermeier-Strapse anstelle echter Unterwäsche auf die Haut. Hauptsache, es ist Vintage.