Roger Riedener, Vereinspräsident der Regionalen Jugendmusik Young Winds, gibt sein Amt im März ab. Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger gestaltet sich schwieriger als angenommen.
Herr Riedener, Sie wollen Ihr Amt als Vereinspräsident der Young Winds abgeben. Warum?
Riedener: Ich finde, dass ich zu wenig Zeit habe, um das Amt zu meiner vollen Zufriedenheit ausführen zu können. Beispielsweise ist mir die Anwesenheit bei jeder Probe wichtig, damit die Kinder und Jugendlichen spüren, dass sie eine direkte Ansprechperson haben. Diese Zeit fehlt mir leider wegen meines Studiums an der Pädagogischen Hochschule und einigen anderen Vereinsverpflichtungen.
Seit wann sind Sie Präsident und weshalb haben Sie sich entschieden, das Amt zu übernehmen?
Riedener: Im Jahr 2008 wurde ich als Vereinsvertreter der Bürgermusik Untereggen in den Vorstand aufgenommen. 2009 wurde ich dann vom damaligen Präsidenten Thomas Schöb angefragt, ob ich das Präsidium übernehmen wolle. Ich hatte damals schon den Eindruck, dass die Young Winds sehr wertvoll für die Region sind. Mich hat die Herausforderung gereizt, denn es macht mir Spass, mit Jugendlichen zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig bin ich selber ein Gründungsmitglied der Young Winds und kannte die Strukturen des Vorstands bereits ein wenig.
Warum ist der Vorstand des Vereins so wichtig?
Roger Riedener: Unser Verein besteht aus vielen wichtigen Vertretern, wie beispielsweise Delegierten aus den Trägervereinen, Jugend- oder auch Elternvertretern. Es werden laufend Themen besprochen und gemeinsame Interessen und Projekte bearbeitet. Der Vorstand ist natürlich auch darum wichtig, weil grosse Entscheidungen getroffen werden müssen. Beispielsweise, ob die Jugendmusik an einem Kantonalen Musikfest teilnehmen soll oder nicht. Aber auch wenn der Vorstand eigentlich gegen oder für eine Teilnahme ist, treffen am Ende die Jugendlichen die letzte Entscheidung.
Welches sind die Aufgaben und Kompetenzen des Präsidenten?
Riedener: Als Präsident koordiniert man den Vorstand, führt Sitzungen und erstellt das Jahresprogramm. Man ist Ansprechperson bei Neuanmeldungen, pflegt den Kontakt zu den Trägervereinen, Musikschulen, Gemeinden und anderen Organisationen. Gleichzeitig repräsentiert man den Verein in der Öffentlichkeit. Weiter wird eng mit der Dirigentin zusammengearbeitet und nebenbei kümmert man sich teilweise auch noch um das Sponsoring, Verdankungen und allgemeine Administrationsaufgaben. Es ist auf jeden Fall ein sehr vielseitiges und abwechslungsreiches Amt.
Mit was für einem Zeitaufwand muss Ihr Nachfolger rechnen?
Riedener: Das ist schwer zu sagen. Je nachdem, welche Anlässe anstehen, muss mit mehreren Stunden pro Woche gerechnet werden. Teilweise aber auch bedeutend weniger, da Projekte und Anlässe abgeschlossen sind. Nicht zu vergessen sind die Probenbesuche am Dienstagabend von 18.30 Uhr bis 20.15 Uhr, um Mitteilungen an die Mitglieder weiterzugeben.
Wer ist Ansprechperson für solche, die Interesse an diesem Amt haben und sich als Nachfolger bewerben wollen?
Riedener: In erster Linie ich selbst, wenn es um Aufgaben oder sonstige Informationen geht. Für einen weiteren Einblick könnte man natürlich auch mit der Dirigentin Andrea Schöb oder unserem Vizepräsidenten Gregor Kern Kontakt aufnehmen.
Was passiert, wenn die Young Winds nicht rechtzeitig einen Nachfolger für Sie finden? Bleibt der Verein dann trotzdem bestehen oder muss sogar mit einer Auflösung gerechnet werden?
Riedener: Dass die Young Winds nicht weiter bestehen bleiben würden, wäre wohl das Worst-Case-Szenario. Der Vorstand könnte sicher interimistisch vom Vize-Präsidenten Gregor Kern geführt werden. Aber eine konkrete Nachfolge müsste irgendwann schon kommen – ansonsten wäre der Vorstand irgendwann führungslos. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir jemanden finden werden.
Welche Ratschläge können Sie einem zukünftigen Präsidenten oder einer Präsidentin geben? Müssen musikalische Kenntnisse vorhanden sein?
Riedener: Nein, musikalische Anforderungen sind nicht zwingend nötig, da die musikalische Leitung unserer Dirigentin obliegt. Er oder sie sollte gut mit Leuten zusammenarbeiten können und über einen guten Draht zu Kindern und Jugendlichen verfügen. Weiter sollte die Nachfolgerin oder der Nachfolger die Jugendmusik vertreten und repräsentieren können sowie ein gewisses organisatorisches Talent mitbringen.
Im März geben Sie Ihr Amt ab. Woran werden Sie sich später gerne erinnern?
Riedener: Das sind sehr viele kleine und grosse Momente. Zum Beispiel an die musikalischen und persönlichen Fortschritte, welche einzelne Kinder gemacht haben, oder an alle coolen Musiklager in denen wir viel gelacht, aber auch viel gearbeitet haben. Natürlich werde ich mich auch gerne an die verschiedenen Ausflüge – beispielsweise die Konzertreise ins Piemont – oder die grossen Wettbewerbe wie das Eidgenössische Musikfest in St. Gallen erinnern. Vor allem aber bleiben mir alle Personen, welche in irgendeiner Weise bei den Young Winds mitgewirkt haben, in bester Erinnerung.