Das Gebiet Brandholz wird dank dem Vernetzungsprojekt Schlossweiher ökologisch aufgewertet. Neu wachsen hier Bergahorn, Pfaffenhut und weitere Pflanzen.
UNTEREGGEN. Wendelin Nauer bewirtschaftet den Hof im Unterhaus in Untereggen. Er ist einer jener 18 Landwirte, die sich am ökologischen Vernetzungsprojekt Schlossweiher beteiligen. Das Projekt hat zum Ziel, der Pflanzen- und Tierwelt rund um das Naturschutzgebiet Schlossweiher mehr Lebensraum zu geben. Es wurde im vergangenen Herbst von vier Landwirten initiiert und nimmt nun konkrete Formen an.
Im Brandholz zum Beispiel. Dort haben kürzlich die Unteregger 5.-Klässler von Thomas Allmann zu Grabschaufeln und Stechgabeln gegriffen und sie kräftig ins Erdreich gestossen. Dort, wo laut Wendelin Nauer bis Ende der 50er-, Anfang der 60er-Jahre noch Kies abgebaut wurde. An diesem Tag wird auf einer Fläche von neun Aren aufgeforstet. Etwa 230 einheimische Bäume und Sträucher wie Berg- und Feldahorne, Eschen, Hagebuche, Schwarzer Holunder, Gemeiner Schneeball, Pfaffenhut, Haselnussstauden, Gemeines Geissblatt und Schwarzdorn warten darauf, von Kinderhänden gepflanzt zu werden. Der Schulleiter Thomas Allmann, der pensionierte Lehrer Emil Knechtle und Wendelin Nauer zeigen den Schülern, wie's geht. Es war wohl nicht das letzte Mal, dass die Kinder sich für das ökologische Vernetzungsprojekt einsetzen. Thomas Allmann erwähnt die Nistkästen, die er in der Schule basteln wird. Das freut Peter Brülisauer, Landwirt im Vogelherd und einer der Initianten. Etwa sechzig Nistkästen und rund zehn Unterschlüpfe für Fledermäuse sollen im Rahmen des Projektes aufgehängt werden. Und für die Teichmolche sollen zusätzlich kleine Tümpel angelegt werden.
Mindestens 50 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche braucht es für ein ökologisches Vernetzungsprojekt. «293 Hektaren umfasst das Gebiet des Projektes Schlossweiher », sagt Brülisauer. 19 Hektaren seien bereits ökologische Ausgleichsflächen. Trotzdem müssten die betreffenden Landwirte weitere Kriterien erfüllen, wie Hecken pflanzen oder Streifen von Blumenwiesen ansäen. «Das Projekt wird in den kommenden Wochen beim kantonalen Amt für Natur, Jagd und Fischerei eingereicht.» Im Verlauf des Sommers erwartet Peter Brülisauer grünes Licht. So könnten im Dezember bei den beteiligten Landwirten die ersten Beiträge für ihre Arbeit zugunsten des Vernetzungsprojektes fliessen.