STAAD. Verkehrte Fussball-Welt in der 3. Liga, Gruppe 2: Der Tabellenvorletzte Staad schlägt Leader Steinach 2:0 (0:0). Trotzdem bleibt er auf dem zweitletzten Platz und muss in Rheineck gewinnen – und hofft auf ein Remis von Widnau II.
Von Steinachs Rückrundenbilanz – neun Spiele, neun Siege – wenig beeindruckt, startete Staad ins Spiel. Nach einem Rush von Sisic tauchte Thurnherr allein vor dem Steinacher Torhüter Cunha auf, konnte diesen aber nicht bezwingen. Diese Aktion blieb bis kurz vor Schluss der ersten Halbzeit die grösste Chance. Das schwach gestartete Steinach steigerte sich nach 20 Minuten, doch Aktionen der Stürmer Palatini und Angehrn verpufften. Auch das Staads Ansturm endete meist am Strafraum. Trotz wenigen Chancen war der Match vor der Pause stets interessant, weil beide Teams intensiv agierten.
In der 43. Minute konnte der Staader Stürmer Stefan Milenkovic auch den letzten Verteidiger abschütteln, doch dieser liess das Bein stehen. Das Resultat: Penalty für Staad und rote Karte gegen den Steinacher Verteidiger. Milenkovic trat selbst an, sein schwacher Schuss war aber eine leichte Beute für Torhüter Cunha. Es war der Moment, in dem der Staader Ehrenpräsident Felix Rüst die Spielstätte verliess: «Solche Chancen auszulassen, bekommt meinen Nerven nicht.»
Mit einem Spieler weniger war Steinach den Seebuben nach der Pause nicht mehr ebenbürtig. Kurz vor dem Staader Führungstor hatten die Gäste ihre einzige gefährliche Aktion der zweiten Halbzeit, brenzlig geworden war es nur, weil Goalie Babic einen Distanzschuss nicht festhalten konnte. Im Gegenzug kamen die Staader zu einem Freistoss von der linken Seite. Nach zwei Abschlussversuchen kam der aufgerückte Innenverteidiger Maksumic an den Ball, den er aus etwa 15 Metern zum 1:0 ins Netz bugsierte. Wenig später sah Milenkovic seinen präzisen Schuss vom tadellosen Steinacher Goalie gehalten. Auch Sisic vergab kurz darauf das mögliche zweite Tor.
Diesen Treffer erzielte Stefan Milenkovic, sein zwölftes Tor in seinem siebten Spiel. Von Maksumic mit einem 50-Meter-Pass magistral initiiert, tauchte Milenkovic allein vor dem Tor auf und verwertete sicher zum 2:0.
Nach der Kunde vom Widnauer 4:0-Sieg sprach Spielertrainer Adrian Rüst in der ersten Enttäuschung von einem «wertlosen Sieg». Ein solcher wird es, wenn die Staader am nächsten Samstag in Rheineck nicht gewinnen und von Scintilla gegen Widnau II keine Unterstützung erhalten.
Staad: Babic; Jan Liechti, Maksumic, Adrian Rüst, Meier (67. Marco Liechti); Thurnherr (64. Hausmann), Bechtiger (90. Cornel Rüst), Bosshart, Lovric; Milenkovic, Sisic.
Steinach: Cunha; Tobias Keller, Philipp Scherrer, Zürcher, Künzler (75. Jo Keller); Alder, Popp, Roger Scherrer, Klingenstein; Palatini, Angehrn