«Zauberer von Oz»-Regisseur Reto Wiedenkeller hat mit der Theatergruppe Spielwitz die Gaunerkomödie «Heisse Bräute machen Beute» einstudiert. Morgen Freitag ist Premiere.
ABTWIL. In Mörschwil erinnert man sich bis heute an das Musical «Der Zauberer von Oz», das unter der Regie von Reto Wiedenkeller auf der Straussenfarm zum 1200-Jahr-Jubiläum inszeniert wurde. Nun bringt Wiedenkeller mit der Theatergruppe Spielwitz, deren Mitglieder alle aus der Region stammen, «Heisse Bräute machen Beute» auf die Bühne. Einstudiert wurde die turbulente Kriminalkomödie ebenfalls in Mörschwil. Am Montag probte das Ensemble dann erstmals auf der Bühne des Oberstufenzentrums Mühlizelg in Abtwil, wo morgen die Premiere stattfindet.
Das Stück ist voller Wortwitz und Verwechslungskomik. Die drei Freundinnen Vivienne (gespielt von Silvia Giger), Hedwig (Hildi Jung) und Lisbeth (Andrea Luchsinger) haben die Raiffeisenbank Mörschwil ausgeraubt, damit sie endlich ihre finanziellen Probleme lösen können. Aber nun kommen ganz neue Probleme auf sie zu. Wie macht Vivienne ihrem nichtsahnenden Ehemann Erwin (Kurt Heller) klar, dass die drei Abfallsäcke in der Wohnung unter keinen Umständen entsorgt werden dürfen? Warum heisst Hedwig plötzlich Franz? Und woher kommt plötzlich die Polin? Während sich Vivienne verzweifelt neue Ausreden ausdenkt, kommt die geschwätzige Nachbarin Frau Äschbacher (Edith Mühlmann) zu Besuch. Der liebestolle Kommissar Scholz (Samy Ebneter) lässt sich von Lisbeth um den Finger wickeln, als dann aber auch noch der erpresserische Möchtegern-Mafioso Giuseppe (Roman Ebneter) auftaucht, droht der Traum vom grossen Geld zu platzen.
Obwohl die erste Probe auf der Premierenbühne noch nicht perfekt geklappt hat, zeichnet sich ab, dass sich das Publikum auf einen unbeschwerten Theaterabend freuen darf. Die Darsteller sind alle mit grossem Engagement und vor allem mit viel Spielfreude bei der Sache. «Wir sind alle vom Theatervirus infiziert», sagen sie, «und wir lieben es, auf der Bühne in eine andere Rolle zu schlüpfen.»
Anschliessend gibt es Manöverkritik. «Heisse Bräute machen Beute» ist bereits die fünfte Produktion, die Reto Wiedenkeller mit der Theatergruppe Spielwitz erarbeitet hat. «Die Texte sitzen, aber wir müssen unbedingt mehr Tempo hineinbringen», sagt der Regisseur. Während der Probe hat er jeden noch so kleinen Makel notiert: Ein falsch betontes Wort, ein zu wenig abgespreizter Finger. Die Schauspieler hören aufmerksam zu und diskutieren angeregt. Denn sie haben alle ein Ziel: «Auf der Bühne werden wir unser Bestes geben.»