REGION RORSCHACH. Die Eurokrise wirkt sich für heimische Unternehmen nicht nur durch Währungsverluste, sondern auch durch erschwerte Rahmenbedingungen aus. In der Tagblatt-Umfrage ziehen hiesige Firmenchefs dennoch positiv Bilanz und schauen zuversichtlich ins eben angelaufene Jahr 2013.
Nach den letzten sehr erfolgreichen Jahren haben die sieben Business Units der Permapack AG in Rorschach laut Geschäftsleiter Thomas Hansmann 2012 durch die verschiedenen Marktausrichtungen unterschiedliche Resultate erzielt. Die Gesamtfirma habe das Umsatzziel, das etwas höher angesetzt war als im Vorjahr, knapp nicht erreicht, was auch Auswirkungen auf die Rentabilität habe.
Trotz des kleinen Rückgangs konnte das Unternehmen, das zu den grössten der Region zählt, seinen Mitarbeiterbestand auf 420 erhöhen, wovon zwei Drittel in Rorschach und ein Drittel als Teilzeitangestellte in der ganzen Schweiz tätig sind. Die Bauabteilung habe von der anhaltend regen Bautätigkeit profitiert. Die im Industrie- und Nahrungsmittel-Sektor tätigen Business Units blickten ebenfalls auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Sehr erfreulich hat sich laut Hansmann auch die Zusammenarbeit mit Grossverteilern entwickelt; aktuell seien bereits 120 in Personen in Teilzeit in diesem Segment tätig.
«Unter dem starken Franken hat vor allem das Exportgeschäft mit flexiblen Verpackungen und Selbstklebe-Etiketten gelitten. Zudem haben ausländische Konkurrenten vermehrt in die Schweiz geliefert, womit die Permapack direkt von tieferen Kosten und Preisen in benachbarten Ländern tangiert war», so der Firmenleiter. Dank des Einkaufs von Rohstoffen und Handelswaren im Ausland hätten Währungsdifferenzen aber teilweise ausgeglichen werden können.
Die Logistik zähle im Bereich der Servicedienstleistungen zu den Kernkompetenzen der Permapack. Um auch in Zukunft effizient und wirtschaftlich agieren zu können, sei mit dem Kauf des ehemaligen Logistikcenters der Firma Galliker ein weiterer Meilenstein in der Firmengeschichte gesetzt worden. Der Umzug von rund 4500 Paletten erfolgte zwischen Weihnachten und Neujahr. Der Betrieb des Hochregallagers wurde gestern aufgenommen.
Um im Markt erfolgreich zu operieren, seien verschiedene Faktoren massgebend. Strategie- und Innovationsprozesse in allen Bereichen würden zur positiven Weiterentwicklung jedes Unternehmens beitragen. Die Permapack lege grossen Wert darauf und fördere Mitarbeitende wo nötig mit internen und externen Aus- und Weiterbildungen.
Thomas Hansmann geht von einer stabilen Auftragslage aus. Permapack habe die Ziele für 2013 leicht über dem Vorjahr angesetzt. Dafür seien Anstrengungen im Verkauf nötig, doch erachte er ein moderates Wachstum nicht als utopisches Ziel. «Die Anzahl der Mitarbeitenden wird vermutlich nicht im gleichen Ausmass wie in den letzten Jahren steigen, doch ist mit keinen Entlassungen oder Auslagerungen zu rechnen. Unser Familienunternehmen hält nach mehr als 50 Jahren weiterhin am Standort Rorschach fest.»
Die Stadler Altenrhein AG hatte 2012 laut Markus Sauerbruch eine rekordhohe Auslastung mit der Auslieferung von einunddreissig Doppelstockzügen KISS an die SBB und die BLS. Ausserdem habe Stadler von Altenrhein aus Tram-Aufträge für BLT und die Tegernsee-Bahn sowie Aufträge für RhB abgewickelt. «Bis Anfang 2014 sind wir mit diesen 2008 und 2010 gewonnenen Aufträgen weiterhin gut ausgelastet. Doch wegen der langen Vorlaufzeiten in unserer Branche sollten jetzt Aufträge für die Zeit ab 2014 gewonnen werden. Dies ist wegen der Eurokrise besonders schwierig geworden», so der CEO.
Die Verschuldung vieler Euroländer und die damit verbundene Investitionszurückhaltung sowie der starke Franken habe die Stadler Rail Group sehr hart getroffen, da zwei Drittel der Produktion der Schweizer Werke in Euroländer exportiert würden, so Sauerbruch. «Wir haben den Anteil an Einkäufen im Euroraum erhöht. Doch dies alleine genügt nicht.»
Welche Massnahmen musste Stalder also setzen, um weiterhin erfolgreich operieren zu können? «Wir haben unser Produkteportfolio erweitert und einen Hochgeschwindigkeitszug entwickelt, für den wir bei den SBB eine Offerte eingereicht haben. Zusätzlich zu neuen Produkten müssen wir neue Märkte ausserhalb Europas erschliessen. Eine laufende Optimierung der Kosten ist selbstverständlich auf der Tagesordnung, um nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.»
Die Anzahl Mitarbeiter in Altenrhein hat sich laut Markus Sauerbruch auf einem sehr hohen Niveau eingependelt. Beim Auftragseingang hoffe das Unternehmen, dass es sich nach der Niederlage beim SBB-Rekordauftrag 2010 diesmal durchsetzen könne. «Natürlich hoffen wir für die weitere Entwicklung, dass die Kunden möglichst rasch bestellen, um 2014 eine Auslastung auf einem nahezu unveränderten Niveau abzusichern.»
Der 2. Teil dieser Umfrage erscheint in der Ausgabe vom 8. Januar.