Nach den Unwettern im Juni kamen Hänge an der Goldach, im Bereich Blumenegg, ins Rutschen. Nun werden diese mit Felsbrocken gesichert. Auch der Südhang des Buechbergs steht unter Beobachtung.
GOLDACH/THAL. Wegen der starken Niederschläge Anfang Juni geriet der Boden entlang der Goldach in zwei Linkskurven im Bereich Blumenegg und flussaufwärts der SAK-Brücke ins Rutschen. Die steilen Hänge an der Aussenseite dieser Kurven rutschten in die Goldach. Laut Bauverwalter Ralph Gerschwiler wurden an beiden Orten Sofortmassnahmen nötig. «Wir müssen die Hänge mit Felsbrocken sichern.»
Diese Brocken stapeln sich momentan bei der Blumenegg lose in der Rutschzone; ihre Fixierung im Hang muss warten. Grund dafür sind zu hohe Abflussmengen. «Wir müssen mit dem Bagger in den Fluss und dabei möglichst wenig Schaden anrichten, das ist die Bedingung der Fischereiaufsicht. Dazu sollte weniger als ein Kubikmeter Wasser pro Sekunde fliessen», erklärt Gerschwiler. Um das Flussbett möglichst intakt zu halten, werde die Kiesbank auf der Innenseite der Kurve ans steile Ufer unterhalb des Rutschs verlegt. Das ist bei der Blumenegg bereits geschehen. «Das Wasser fliesst nun dort, wo vorher das Kies war. Das Kies wird zur Fahrbahn für den Bagger, und am Schluss können wir damit die Zwischenräume zwischen den Felsblöcken füllen», sagt der Bauverwalter.
Das Prozedere beim SAK-Werk sei dasselbe, aber: «Der Felsuntergrund beginnt dort sehr weit oben. Wir müssen entweder einen Teil davon entfernen oder die Blöcke mit Eisenstäben verankern.» Pro Hang rechnet Gerschwiler mit ein bis zwei Wochen Bauzeit.
Auch ein Teil des Südhangs am Buechberg in der Gemeinde Thal oberhalb der Künggasse rutschte nach den starken Regenfällen im Juni ab. Weil sich weitere Risse im Boden auftaten, überwacht nun eine automatische Vermessungsanlage den Hang. Sie schickt alle fünf bis zehn Minuten einen Laserstrahl hoch zu mehreren Prismenspiegeln an orange markierten Holzpfosten. «Sobald die so gemessene Distanz über einen definierten Bereich geht, löst das den Alarm aus», sagt Herbert Perchtold, Leiter des Bauamts Thal. Die Polizei, die Feuerwehr und das Bauamt werden informiert. Alarmiert werden auch die betroffenen Anwohner an der Künggasse, damit sie im Ernstfall ihr Haus verlassen und sich zum Sammelplatz begeben können.
«Die Hänge am Buechberg sind ständig etwas in Bewegung», sagt Perchtold. Das viele Wasser im Juni sei aber mit eine Ursache gewesen für den Rutsch. Zudem sei das Jahrzehnte alte Drainagesystem im Hang beschädigt. Statt das Wasser sauber abzuleiten, führe es das System konzentriert an einen Punkt, was den Hang rutschen lasse. «Die Situation hat sich aber mittlerweile entspannt.» Gemeinsam mit einem Geologen erarbeitet die Gemeinde jetzt Massnahmen, wie am Hang ein Gleichgewicht geschaffen werden kann, um ihn zu stabilisieren und weitere Rutsche zu verhindern. Auch das Drainagesystem müsse überprüft werden, damit sich das Wasser nicht wieder an einem Punkt sammeln könne. «Dann gilt es auch die Kostenfrage zu klären», sagt Perchtold. Die Grundeigentümer müssten mit einem Perimeterbeitrag rechnen.