«Das Verbot von Kinderwagen hat mich geärgert»

Neu im Parlament

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Seit Anfang Jahr sitzt Gerichtsschreiberin Helena Falk (SP) im St. Galler Stadtparlament. Noch sei alles sehr frisch, sagt sie. Erst zwei Sitzungen hat sie miterlebt. Dennoch hat die 44-Jährige bereits von sich reden gemacht: Mit ihrer Einfachen Anfrage zum Kinderwagenverbot im Naturmuseum.

Ihre Einfache Anfrage zum Kinderwagenverbot im Naturmuseum hat viel medialen Wirbel ausgelöst. Hatten Sie das erwartet?

Nein, ich war überrascht, dass das Thema auf so grosses Interesse stösst. Ich habe viele Rückmeldungen erhalten – vor allem von Grosseltern. Wenn sie mit zwei Enkeln ins Museum wollen, aber den jüngeren nicht tragen können, wird es schwierig.

War Ihnen das Thema schon länger ein Dorn im Auge?

Nein, ich bin eher zufällig darauf gestossen. Meine Töchter sind ja schon 15 und 17 Jahre alt. Ich habe aber deutlich jüngere Nichten und Neffen. Meine Mutter musste kürzlich einen Besuch im Naturmuseum abbrechen, weil sie ihre Grosskinder nicht selber tragen konnte. Ich habe dann in anderen Naturmuseen nachgefragt, wie das dort gehandhabt wird. Offenbar kennt nur St. Gallen ein Kinderwagenverbot. Das hat mich geärgert.

Welchen Eindruck hatten Sie von den ersten Sitzungen?

Es herrscht eine offene Atmosphäre, der Umgang miteinander ist respektvoll. Das hat mich positiv überrascht.

Wie sieht es mit dem Zeit­aufwand aus, den Sie für das Amt aufbringen müssen?

Ich muss Arbeit, Familie und Politik unter einen Hut bringen und hatte den Aufwand schon abgeklärt, bevor ich mich zur Wahl gestellt habe. Er entspricht etwa einem 10- bis 20-Prozent-Pensum. Das hat sich bestätigt.

Welche aktuelle Vorlage bewegt Sie am meisten?

Sehr interessant ist der Postulatsbericht zur familienergänzenden Betreuung (FSA plus). Es ist mir ein Anliegen, dass das Angebot an Tagesstrukturen für Schulkinder flächendeckend und ausreichend ist. (cw)

Am 1. Januar hat das neugewählte Stadtparlament seine Arbeit aufgenommen. Angetreten sind dabei auch zehn Neue. Die Stadtredaktion lässt sie hier zu Wort kommen.