Das Spiel mit der Angst

Wieder zurück bei den Leuten Ausgabe vom 12. März 2016

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Die Gegner der Verkehrslösung durchs Mühlegut argumentieren immer wieder mit der Sicherheit. Der zusätzliche Verkehr gefährde Kinder, insbesondere aus der nahen Spielgruppe, und die Bewohner der Alterssiedlung sowie die Besucher und Besucherinnen der Bibliothek. Das Spiel mit der Angst kommt sehr oft dann zum Zug, wenn sachliche Argumente fehlen. Im Dreieck St. Gallerstrasse/Bruggmühlestrasse/Schulstrasse liegt ein grosser Teil der Goldacher Schulanlagen. Auch die Wartegghalle und die evangelische Kirche stehen in diesem Dreieck. Unzählige Kinder überqueren auf ihrem Schulweg diese seit jeher stark befahrenen Strassen täglich mehrmals. Für viele Vereine sind die Schulanlagen und die Turn- und Mehrzweckhallen wöchentlicher Treff für Proben und Trainings. Die Kirche wird von Goldacherinnen und Goldachern und vielen umliegenden Besuchern frequentiert. Kurz in diesem Dreieck spielt sich ein grosser Teil des Gesellschaftslebens unserer Dorfbevölkerung ab. Den Satz, dass diese drei Strassen die meistfrequentierten Gebäude vom Dorfkern abschneiden sollen, habe ich noch nie gehört. Nur die Mühlegutstrasse soll dies einst tun!?

Die ausgebaute und bezahlbare Mühlegutstrasse soll dereinst in etwa Verkehrszahlen wie die Schulstrasse aufweisen. Sie würde ebenfalls auf Tempo 30 ausgelegt und quartierfreundlich gestaltet; also keine überbreite Durchfahrtsstrasse, wie uns das Plakat der Ortsgemeinde glauben machen soll. Mit der Sicherheit – und übrigens auch mit der Zerstörung des Quartiers – lässt sich deshalb nicht argumentieren. Gerade Spielgruppenkinder sind ja nicht alleine unterwegs. Auch Betagte können durchaus auf sich aufpassen. Sie bewegen sich heute nicht nur im Mühlegutquartier, sondern bis ins hohe Alter auf Goldacher Strassen und Wegen gezielt und sicher. Ich bin überzeugt, es ist auch künftig so.

Verzichten wir also auf emotionale Angstmacherei! Sachlich betrachtet hat das Projekt des Gemeinderates nämlich viele Vorzüge. Es verdient deshalb unsere volle Unterstützung.

Kläus Zahner Rietbergstrasse 22, 9403 Goldach

V-Zug, erfrischend anders

Mit grossem Interesse und Freude habe ich gelesen, wie die Firma V-Zug am Standort in Arbon nach nur drei Jahren den Mitarbeitenden der ehemaligen Küchen- und Kühlen-Sparte der AFG , welche diese als «Stiefkind» bezeichnete, wieder eine gute Perspektive geschaffen hat. Mit Mut, Innovationsbereitschaft und dem Glauben an die Fähigkeiten der Mitarbeitenden konnte die Zahl der Belegschaft sogar wieder um ca. 30% gesteigert werden. Und das in Zeiten, wo unsere Wirtschaftselite nicht müde wird, uns das Lied vom teuren Produktionsstandort Schweiz, schwierigen Rahmenbedingungen und der Frankenstärke und somit dem Währungsnachteil zu singen. Scheinbar ist es dem Management von V-Zug und seinen Mitarbeitenden gelungen, was den Verantwortlichen der AFG, Schindler, Sulzer etc. nicht gelingt, nämlich die Situation als Herausforderung zu betrachten und intelligentere Lösungen zu finden, als Personal zu entlassen, Betriebe zu schliessen und Standorte zu verlegen. Die Strophe von Missmanagement oder was passiert ist in Zeiten, als wir den Währungsvorteil noch auf unserer Seite hatten, diese wird verschwiegen. Nicht nur die Kühlschränke von V-Zug erfrischen unsere Produkte, auch die Managementlösungen in diesen Zeiten sind mehr als erfrischend. Es geht eben doch, ihr Manager der AFG, Schindler oder Sulzer etc. Geht hin zu V-Zug und lernt.

Heinz Göldi

Bachrüti 9a, 9326 Horn

Goldach verdient die beste Lösung

Dieser Meinung können sich alle anschliessen, die sich sachlich mit der Verkehrsproblematik in unserem Dorfzentrum befassen. Diesem Ziel hat sich mit Sicherheit auch der Gemeinderat verschrieben. Im Februar-«Wellenbrecher» zeigte er auf, dass er im Zuge seiner Planung verschiedene Varianten und Lösungsansätze hat prüfen lassen – unter anderem auch die grossräumige Umfahrung, welche die Ortsgemeinde nun als ihre Lösung präsentiert. Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Rund zwei Drittel des Verkehrs über die Barriere verursachen wir Goldacherinnen und Goldacher selbst, wenn wir uns innerhalb unsere Dorfes oder unserer Region bewegen.

Die Lösung für Goldach ist dann die beste, wenn sie primär denjenigen dient, die auch die Kosten tragen, nämlich uns Goldachern. Die Umfahrungsvariante der Ortsgemeinde würde aber vor allem jenen nützen, die unser Dorf umfahren, wäre also eher ein Zubringer Autobahn Meggenhus. Ziel muss es sein, unser Dorf mit neuem Dorfkern für uns und unser Gewerbe attraktiv zu gestalten, wie es die Strategie des Gemeinderates vorsieht. Für unsere Bedürfnisse brauchen wir im Hinblick auf die Verdichtung des Zugfahrplans eine rasche, finanzierbare, innerörtliche und bis 2019 realisierbare Lösung, was die geplante Achse durchs Mühlegut ist. Die Verkehrsbelastung entspräche in etwa jener der Schulstrasse, das Mühlegut bleibt also lebenswert. Geben wir dem Gemeinderat an der Bürgerversammlung die nötigen Mittel, damit er weiterplanen kann.

Otto Ernst Breitenweg 10, 9403 Goldach