GOSSAU. Das Gossauer Stadtparlament bewilligte 1,6 Millionen Franken für einen Bushof. Das Bauprojekt wurde aber geändert: Hochstammbäume werden keine gepflanzt.
Das Projekt des Bushofs gehe in die richtige Richtung, sei zeitgerecht und mache den Bahnhofplatz attraktiver, sagte SVP-Parlamentarier Benno Koller an der Sitzung vom Dienstagabend. Die sechs Bäume, die gepflanzt und durch 1,5 Meter grosse Löcher im Dach des Bushofs wachsen sollen, «werfen aber Fragen auf». So könne das Dach ohne sie filigraner, dünner gebaut werden, und der neue Bushof würde gleichzeitig weniger kosten. «Zudem regnet es nicht durch die Löcher im Dach auf wartende Passagiere», sagte er. Die SVP stellte den Antrag, dem Bushof zuzustimmen, die Bäume jedoch wegzulassen. Die CVP unterstütze diesen Antrag, sagte Stefan Lenherr. «Die Bäume finden auch anderswo Platz und das Projekt ist ohne sie architektonisch passender.» Das abgeänderte Projekt wurde schliesslich mit drei Gegenstimmen gutgeheissen.
Der zuständige Stadtrat Kurt Züblin wirkte unglücklich über die Änderung des Projekts. Ein Fachgremium hätte viele Varianten geprüft und sei schliesslich auf diese Lösung gekommen. «Alle an der Planung Beteiligten waren einverstanden und die Anwohner freuten sich auf die Bäume», sagte Züblin. Für den Heimatschutz seien die geplanten Hochstammbäume zudem ein zentrales Anliegen gewesen.
Geplant war der Baubeginn des Bushofs im kommenden Frühling. Welche Auswirkung die Projektänderung nun auf den Zeitplan haben werde, sei unklar, sagte Züblin. Es müsse zuerst abgeklärt werden, ob ein erneutes Auflageverfahren durchgeführt werden müsse. Denn möglicherweise gäbe es Anwohner, die aufgrund der geplanten Bäume bisher keine Einsprache erhoben hätten.
Der neue Bushof soll Richtung St. Gallen verlängert werden, insgesamt etwa 70 Meter messen und Platz für sechs Bushalteplätze bieten. Die heute auf dem Bushof stehenden Bäume, etwa zehn, würden gefällt und der Gossauer Bahnhofplatz wäre nach der Realisierung des Bauprojekts weitgehend baumlos.