Am Wochenende zeigen Ostschweizer Kunstschaffende ihre Werke im Schloss Roggwil. Zum zwanzigsten und zugleich letzten Mal organisiert die Goldacherin Theres Lach die Ausstellung «Blickfänge».
REGION. 20 Jahre. Diese Zeitmarke hatte sich die Goldacher Künstlerin Theres Lach gesetzt. Jetzt hat sie sie geschafft: Die Ausstellung «Blickfänge» im Schloss Roggwil findet diesen Freitag, 22., bis Sonntag, 24. November, zum zwanzigsten Mal statt. Zugleich ist es das letzte Mal, dass Theres Lach für sie verantwortlich zeichnet. Sie übergibt die Organisation an die Verwaltung des Schlosses. «Es wäre schön, wenn die Ausstellung im gleichen Sinne weitergeführt würde», sagt sie. Zumal sie bereits sieben Anmeldungen für nächstes Jahr habe.
Mit einem Paukenschlag mag sich Theres Lach aber nicht verabschieden. Die Ausstellung finde im üblichen Rahmen statt. 17 Kunstschaffende aus der ganzen Ostschweiz zeigen ihre Werke. Darunter ist auch, zum zweiten Mal, die Rorschacher Künstlerin Erika Hartmann mit ihren Kerzenstäben, die sie aus antiken Fundstücken vom Flohmarkt kreiert. Jeder ist ein Unikat. Die Staader Künstlerin Lucia Zingerli ist dieses Jahr ebenfalls wieder dabei. Sie beschäftigt sich mit Glas und präsentiert Objekte in Glasguss. Eine Technik, bei der der Guss im Ofen und die weitere Bearbeitung aufwendig im Kaltverfahren zum fertigen Werk ausgeführt werden. Erstmals im Schloss Roggwil zeigt die Gossauer Künstlerin Margrit Brühwiler ihre Filzkreationen. Auch die beiden Floristinnen des Blumengeschäfts Floralis in Romanshorn, Ruth Schneeberger und Yvonne Saurer, gehören mit ihren Adventsarrangements erstmals zur «Blickfänge»-Ausstellung. So wie die Romanshorner Kunstmalerin Hildegard Loher, der Schönenberger Drechsler Markus Bernhardsgrütter und der Flawiler Holzkünstler Roman Wirth.
Auch wenn es ihre letzte Ausstellung als Organisatorin ist, einen besonderen Blickfang mag Theres Lach nicht herausheben. «Alle Kunstschaffenden zeigen etwas ganz Besonderes», sagt sie. Sie freue sich einfach über die «tolle Mischung» mit Werken aus den unterschiedlichsten Materialien von Glas bis Holz, mit Bildern, Figuren und Skulpturen. Sie selbst stellt ebenfalls aus. Paarfiguren aus Keramik zum Thema Zweisamkeit oder Familie und erstmals eine Frau und einen Mann im Gespräch vertieft, umringt von ihren Hunden.
In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich nicht nur ihr künstlerisches Schaffen weiterentwickelt. «An der ersten Ausstellung zeigte ich noch Keramikgeschirr und arbeitete noch in meinem Töpferschöpfli an der Reitbahnstrasse», erinnert sich Theres Lach. Auch die Ausstellung hat sich gewandelt; von anfänglich vier ist die Zahl der Ausstellenden auf jeweils mehr als zehn gestiegen. Die Künstler stellen nicht mehr nur in der Kapelle und der Roggwiler Stube, sondern im ganzen Schloss und davor aus. Eines aber sei all die Jahre gleich geblieben: die gute Zusammenarbeit mit den Kunstschaffenden.
Die Ausstellung beginnt morgen Freitag mit der Vernissage um 19 Uhr. Der Roggwiler Gemeindeammann Gallus Hasler hält die Ansprache, und die gebürtigen Rorschacherberger Schwestern Rahel und Ursina Landolt führen mit Harfe und Querflöte musikalisch durch den Abend.
Öffnungszeiten: Blickfänge – Meisterliches von Hand gefertigt, Schloss Roggwil, Sa, 23. Nov., 10–18 Uhr; So, 24. Nov., 10–17 Uhr.