BERNHARDZELL: Gegen das Vergessen

Im Wohn- und Pflegezentrum Wiborada ist ein Erinnerungsweg eingeweiht worden. Im Mittelpunkt stehen markante Reliquien des alten Gebäudes.

Manuela Bruhin
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Die Pensionäre geniessen die Aussicht. (Bild: Manuela Bruhin)

Die Pensionäre geniessen die Aussicht. (Bild: Manuela Bruhin)

Manuela Bruhin

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@tagblatt.ch

Es ist ein absolut harmonisches und friedliches Bild, das Margrith Schmucki-Stadler, Alois Thür und Martha Dudle am Freitagnachmittag abgeben. Die Sonne scheint, ein Lüftchen weht, die Aussicht des neuen Erinnerungswegs reicht bis hinunter zu den Wäldern. Die drei Bewohner des Wohn- und Pflegezentrums Wiborada sitzen auf einer Bank gleich neben der «Heiligen Wiborada» und treffen sich auf einen Schwatz. «Ich komme jeden Tag her», sagt Schmucki-Stadler. «Auf der geteerten Strasse können wir gut spazieren und treffen fast immer jemanden.» Der Ausblick sei fantastisch, bestätigt auch Bewohnerin Martha Dudle.

Jung und Alt treffen aufeinander

Am Freitag konnte der Erinnerungsweg des Wohn- und Pflegezentrums eingeweiht werden. Mit markanten Reliquien des Altbaus, wie beispielsweise einer Statue oder den Kapellenfenstern, wurde der Weg mit Hilfe von Spendengeldern erbaut. Aber auch die Glocke, welche auf dem Altbau des ehemaligen Alters- und Pflegezentrums Wiborada thronte, findet heute ihren Platz gleich eingangs des Neubaus. Jeden Freitagabend läutet sie zur Messe. Der Erinnerungsweg führt rund um das Gebäude, macht einen Halt gleich neben dem Kindergarten, wo eine Art Schaukel für die Bewohner auf dem Generationenplatz erbaut wurde. «Die älteren Leute schauen den Kindern gerne beim Spielen zu», sagt Geschäftsführer Thomas Günter. «Es ist schön, wie verschiedene Generationen aufeinandertreffen.»

Zum definitiven Abschluss des Neubaus wollten die Verantwortlichen einen Fussweg erstellen, der jedoch nicht im Baukredit berücksichtigt war. Deshalb wurden entsprechende Sponsoren gesucht. «Mit dem Erinnerungsweg wollten wir dem Dorf und unseren Bewohnern etwas zurückgeben», sagt Günter. Voraussetzung war, dass der Weg auch mit Rollstuhl und Rollator passierbar wird und auch Auswärtige ihn nutzen können. Der Plan ging auf: Sponsoren für die rund 25000 Franken wurden gefunden, und der Weg findet heute allseits grossen Anklang. «Kindergärtler, Hündeler, Spaziergänger und natürlich unsere Bewohner sind hier täglich anzutreffen», sagt Günter. «Es sollte eine Begegnungszone werden – und ist es auch geworden.»