Autofahrer sehen Rot-Weiss

In der Hinteren Poststrasse sind die Parkplätze knapp geworden. Die Ursache ist eine Baustelle. Ersatzparkplätze werden nicht zur Verfügung gestellt. Zum Ärger von Unternehmen und Kunden.

Elisabeth Reisp
Drucken
Zwischen der Hinteren Bahnhofstrasse und der Hinteren Poststrasse sind einige Parkplätze wegen einer Baustelle temporär aufgehoben worden. (Bild: Elisabeth Reisp)

Zwischen der Hinteren Bahnhofstrasse und der Hinteren Poststrasse sind einige Parkplätze wegen einer Baustelle temporär aufgehoben worden. (Bild: Elisabeth Reisp)

Der Streit um Parkplätze ist längst zum Politikum verkommen. Noch etwas schärfer wird der Ton, dreht sich die Diskussion um oberirdische Plätze. Einige halten sie für unnötig, andere fühlen sich eingeschränkt, wenn sie fehlen. Wie derzeit in der Hinteren Poststrasse.

Aufgrund einer Baustelle sind seit zwei Monaten die Parkplätze in der Hinteren Poststrasse weniger geworden. Etliche (die Zahl variiert je nach Baufortschritt) wurden temporär aufgehoben, weiter wurden sechs öffentliche Parkplätze vorübergehend zwei Unternehmen zur Verfügung gestellt, die aufgrund der Baustelle ihre eigenen Parkplätze nicht mehr benutzen können. Zum Ärger einiger anderen Gewerbler: Ihre Kunden und Gäste müssen nun länger nach einem Parkplatz suchen.

Zu wenig Plätze für Kunden

Im Café News etwa ist die Parkplatzsituation regelmässig Thema bei den Stammgästen. Die schwindenden Parkplätze spüren auch die Mitarbeiter des Kosmetikstudios Beauty Palace in der Hinteren Poststrasse. «Unsere Kunden kommen teilweise bis zu 30 Minuten zu spät oder können den Termin nicht mehr wahrnehmen, weil sie keinen Parkplatz finden», sagt Kosmetikerin Natascha Rutten. «Denn in letzter Zeit ist oft auch das Manor-Parkhaus voll.»

Alternative Parkmöglichkeiten gibt es derzeit tatsächlich wenige. Das Rathaus-Parking ist wegen der Bauarbeiten auf dem Bahnhofplatz geschlossen. Das nächste Parkhaus ist jenes in der Webersbleiche beim Manor. Und es platzt fast aus allen Nähten. «Wir hatten vorher schon eine gute Auslastung, seit ein paar Wochen sind wir aber bereits morgens um 9 Uhr erstmals voll besetzt», sagt Marc Hempele, Niederlassungsleiter der Liegenschaftenverwalterin Privera. Hempele: «Wir können dafür natürlich keine eindeutige Ursache ausmachen. Wir vermuten aber, dass diese Situation der Baustelle in der Hinteren Poststrasse geschuldet ist.»

Keine Zusatzparkplätze möglich

Seitens der Stadt sei man bestrebt, trotz der Baustelle ein «angemessenes Parkplatzangebot aufrechtzuerhalten», sagt Heinz Indermaur, Direktionssekretär Soziales und Sicherheit, auf Nachfrage. «Nach Möglichkeit werden zusätzliche Parkfelder signalisiert.» In der Hinteren Poststrasse sei dies aber nicht möglich, da das Angebot in dieser Strasse bereits ausgeschöpft sei. Und vor einer Zufahrt oder im Verzweigungsbereich könnten keine Parkfelder eingezeichnet werden.

Dem Wunsch nach Kulanz kann oder will die Stadt nur begrenzt nachkommen. Die Option, wenigstens an Wochenenden, wenn keine Bagger auffahren, die Autos vor der Baustelle parkieren zu lassen, verwirft Indermaur. «Solche Parkplätze sind schwierig einzuzeichnen und es müssten weitere Signale aufgestellt werden, welche die Parkplatzsuchenden am Ende nur noch mehr verwirren.»

Kontrollen im üblichen Rahmen

Wer sein Fahrzeug trotzdem verbotenerweise ausserhalb des markierten Parkfeldes abstellt, muss mit einer Busse rechnen. Die Stadtpolizei hat gemäss Indermaur die Kontrollen in der Hinteren Poststrasse nicht verstärkt, sondern im üblichen Rahmen durchgeführt. Indermaur gibt aber Entwarnung: bis Ende November sollten die Bauarbeiten abgeschlossen werden können. «Und die Parkgarage Rathaus sollte ebenfalls demnächst wieder geöffnet werden.»