Ein Tiefdruckgebiet brachte in den letzten Tagen viel Regen. Trotz der grossen Wassermenge droht St. Gallen kein Hochwasser. Die Stadt bereitet sich aber für den Jahrhundertregen vor.
In den letzten Tagen ist in der Stadt viel Regen gefallen: «40 Liter pro Quadratmeter, alleine am Montag und Dienstag», heisst es bei Meteo Media. Dies entspreche fast einem Drittel der erwarteten Wassermenge im ganzen Monat Juni. Angst vor Hochwasser ist aber zumindest in St. Gallen fehl am Platz: «Von einem Hochwasser sind wir weit, weit entfernt», sagt Urs Weishaupt, Mediensprecher der Stadt St. Gallen. Dafür sei der Regen viel zu wenig intensiv. Ausserdem kann der Boden zurzeit genug Wasser aufnehmen. St. Gallen gelte grundsätzlich nicht als Hochwasser gefährdet. Trotzdem rüstet sich die Stadt für allfällige Hochwasserereignisse.
In den Jahren 2002 und 2005 verursachten starke Regenfälle kostspielige Schäden an Gebäuden am Oberlauf der Steinach. Um dies in Zukunft zu verhindern, wurden bauliche Massnahmen getroffen. So wurde beispielsweise die Aufnahmekapazität der Steinach-Eindolung beim Müllertor von 18 auf 27 Kubikmeter erhöht. Um der Gefahr von Verstopfungen vorzubeugen, werden einerseits bauliche Massnahmen zur Zurückhaltung von Ästen getroffen, andererseits werden Bäume, die sich an der Steinach befinden, gestutzt. Damit die Stadt aber einen Jahrhundertregen «schlucken» könne, brauche es noch weitere Massnahmen, sagt Stadtingenieur Beat Rietmann.
Für den Hochwasserschutz spielt der Rütiweiher oberhalb von St. Georgen eine bedeutende Rolle. Dieser soll als Rückhaltebecken fungieren und das Wasser kontrolliert abfliessen lassen. Allerdings muss das Stadtparlament für die allfälligen Bauarbeiten erst grünes Licht geben. Rietmann hofft, dass dies noch in diesem Jahr der Fall sein wird. (ses)
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