GOSSAU. Das neue Gossauer Feuerwehrdepot Langfeld ist fast fertig. Dank grosszügigerer Platzverhältnisse könne man die Einsatzabläufe optimieren, sagt Feuerwehrkommandant Stefan Kramer. Im November wird der Neubau bezogen.
Es ist ein imposanter Bau geworden, das neue Feuerwehrdepot in Gossau. Ob das Sichtbetongebäude gefällt oder nicht, mag Geschmackssache sein. «Wichtig ist in erster Linie die Funktionalität», sind sich Ivan Furlan, Leiter des Hochbauamtes, und Feuerwehrkommandant Stefan Kramer einig. «Es ist ein technischer Bau – allerdings mit hochwertiger Architektur –, der auf die Ansprüche der Feuerwehr massgeschneidert wurde», sagt Furlan.
Das räumliche Konzept des Depots ist bis ins letzte Detail durchdacht – angefangen mit der Aufteilung des Gebäudes in Zivil- und Einsatzteil. «Die Feuerwehrleute werden im Norden des Gebäudes anfahren und dort ihre Privatautos parkieren», sagt Kramer. Im Eingangsbereich des Gebäudes werde jedes Zugsmitglied einen eigenen Garderobenkasten haben. «Das ist eine der grössten Verbesserungen gegenüber dem alten Depot, wo allenthalben noch Kleiderstangen herumstehen», sagt Kramer.
Auch bezüglich der Lagerung des Materials ist die Situation im neuen Depot besser. «Momentan haben wir an allen Ecken und Enden Schränke; neu können wir das Material nach Einsatzart geordnet auf Paletten lagern», erklärt der Kommandant das neue Ordnungsprinzip. Bei Alarm werde dann die entsprechende Palette auf das Fahrzeug geladen, das bereits mit der Standardausrüstung bestückt ist. «Dadurch sparen wir im Ernstfall Zeit», sagt er.
Der eigentliche Einsatz beginne dann mit der Ausfahrt über den südlichen Vorplatz des Gebäudes, auf dem striktes Halteverbot herrsche sagt Kramer. Nach dem Einsatz können die Fahrzeuge in einer Waschbox gewaschen werden. Auch diese stellt eine Verbesserung gegenüber dem alten Depot dar. «Heute müssen wir die Fahrzeuge im Freien waschen», sagt Kramer.
Im hinteren Teil der Waschbox wird ein weiterer Aspekt sichtbar, der mit dem neuen Feuerwehrdepot umgesetzt wird. Dort wird sich später die sogenannte Rotationsschlauch-Pflegeanlage befinden. «Diese ist ganz einfach die moderne Version des altbekannten Schlauchturms», erklärt Kramer. Hier sollen nicht nur die Gossauer Feuerwehrschläuche gewaschen werden, sondern auch diejenigen aus Andwil, Degersheim, Flawil und Waldkirch – den weiteren Gemeinden des geplanten Sicherheitsverbundes Region Gossau also. «Das Depot wird eine Zentrumsfunktion für den Verbund haben», sagt Kramer.
«Das gesamte Gebäude ist so konstruiert, dass die Arbeitsabläufe optimiert werden können», fasst Kramer zusammen. «Darin zeigt sich gerade die Qualität des Depots», ergänzt Furlan. «Alles hat eine logisch nachvollziehbare Ordnung, welche die Abläufe selbstverständlich erscheinen lässt.» Sie seien sehr zufrieden mit dem Gebäude, sagen beide. Das neue Depot wird jedoch nicht nur die Feuerwehr beherbergen. Im Keller finden ein Materialraum für den Zivilschutz, ein Kühlraum für erlegtes Wild sowie ein Schutzraum für Kulturgüter Platz. Ausserdem wird die Umgebung durch die Offenlegung des Fenngraben aufgewertet.
Noch werden im neuen Feuerwehrdepot letzte Innenausbauarbeiten erledigt. Sowohl terminlich als auch kostenmässig – der Kreditbetrag von der Stadt Gossau beträgt 10,65 Millionen Franken – befinde man sich im Rahmen, sagt Furlan. «Wir werden das Gebäude wie geplant im November der Feuerwehr übergeben können», sagt der Leiter des Hochbauamts. Eine Einweihung ist vorerst nicht geplant. «Zuerst steht die reibungslose Inbetriebnahme im Vordergrund», erklärt der Feuerwehrkommandant. Alles müsse von Anfang an funktionieren. Trotz der neuen Abläufe wird jedoch eines gleich bleiben, wie Kommandant Kramer sagt: «Am Einsatzort werden wir nicht anders arbeiten als heute.»