Gegen die geplante Mobilfunkantenne in Wittenbach sind über zehn Einsprachen eingegangen. Nicht nur Anwohner wehren sich, auch die Primarschulgemeinde hat ihre Bedenken.
WITTENBACH. Vor der Produktionshalle der Firma Spühl soll eine Mobilfunkantenne aufgerichtet werden. Das Baugesuch hat 14 Tage öffentlich aufgelegen, nun ist die Einsprachefrist verstrichen. Das Vorhaben des Mobilfunkanbieters Salt ist wie erwartet auf Widerstand gestossen: «Bei uns sind elf Einsprachen eingegangen», sagt Gemeindepräsident Fredi Widmer. Die Einsprachen seien von 200 Wittenbacherinnen und Wittenbachern unterzeichnet worden.
Widerstand hat sich vor allem bei Anwohnern an der Grüntalstrasse formiert. Dort gibt es Häuser, die unmittelbar neben der geplanten Antenne stehen. «Das nächste Schlafzimmer hat gerade einmal einen Abstand von 31 Metern», sagt Anwohner Theo Kuster. Er hat sich nach der Bekanntgabe des Projekts in die Diskussion eingeschaltet und in einem Leserbrief im Tagblatt seine Bedenken geschildert. Doch nicht nur das. In der vergangenen Woche hat er laut eigenen Angaben ein Treffen von Mietern und Wohneigentümern einberufen: «Ich rechnete mit 15 Anwohnern, gekommen sind 45», sagt Kuster. Am Treffen sei beschlossen worden, die Interessengemeinschaft (IG) Grüntal zu gründen und gemeinsam das Vorhaben zu bekämpfen.
Kuster habe am Treffen seine Einsprache vorgestellt. Schliesslich sei diese von 130 Anwohnerinnen und Anwohnern unterschrieben worden. In der Einsprache klagen die Anwohner über die Wertminderung ihrer Liegenschaften, über die «Beschädigung des Wohlempfindens» sowie über die ungünstige Lage neben dem geplanten Schulhaus und der Nähe zu den Wohnhäusern. Wichtig ist Kuster auch, ein Zeichen zu setzen. «Nicht, dass die anderen Anbieter Antenne für Antenne aufstellen.» Dass die Aussichten auf ein Entgegenkommen von Salt relativ schlecht stehen, ist sich Kuster bewusst. «Ich habe noch keinen Champagner kühlgestellt», sagt er.
Derweil verteidigt der Anbieter Salt sein Projekt. «Die Antennen müssen eben dort stehen, wo auch telefoniert wird», sagt Pressesprecherin Therese Wenger. Auch die Notwendigkeit sei ausgewiesen: «Heute ist nicht nur die Abdeckung wichtig, sondern auch die Kapazität», sagt Wenger. Diese wachse aufgrund der Nutzung von Smartphones und entsprechenden Internetdiensten rasch.
Eine weitere Einsprache wurde von der Primarschulgemeinde eingelegt. «Wir waren nicht vorzeitig informiert und wurden vom Vorhaben überrascht», sagt Schulsekretär Markus Aepli. Man habe die Pläne studiert und gesehen, dass keine Daten für das geplante Schulhaus auf dem alten Fussballplatz erhoben worden seien. «Welche Strahlenbelastung durch die Antenne im geplanten Schulhaus entstehen würde, wissen wir nicht.» Die Schulgemeinde fordere darum eine neutrale Expertise.