AMMANN IN ST.GALLEN: Ammann und Cologna posieren in St.Gallen

ST.GALLEN. Hoher sportlicher Besuch für St.Gallen: Die Olympiasieger Simon Ammann und Dario Cologna haben sich in der Gallusstadt aufgehalten – nicht, um den Stiftsbezirk anzusehen, sondern um sich für den Kopfsponsor Helvetia Versicherungen ablichten zu lassen.

Diana Bula
Drucken
Simon Ammann (r.) und Dario Cologna beim Fotoshooting bei den Helvetia Versicherungen in St.Gallen. Auch Mitarbeiter liessen sich mit den Olympia-Siegern ablichten. (Bild: Michel Canonica)

Simon Ammann (r.) und Dario Cologna beim Fotoshooting bei den Helvetia Versicherungen in St.Gallen. Auch Mitarbeiter liessen sich mit den Olympia-Siegern ablichten. (Bild: Michel Canonica)

Die Fotografin drückt auf den Auslöser. Einmal, zweimal, viele Male. Vor der Linse hat die Frau zwei berühmte Sportler: die Olympiasieger Simon Ammann und Dario Cologna. Sie posieren mit Goldmedaille, Skis und Auto. Vor dem Helvetia-Sitz an der Dufourstrasse haben sich wegen der prominenten Gäste Menschen versammelt. Darunter sind auch Versicherungsmitarbeiter, die mit Ammann und Cologna aufs Foto wollen. «Dabei haben wir absichtlich keine Werbung gemacht. Der Auflauf wäre sonst zu gross gewesen», sagt Cyril Grin, Leiter Sponsoring Swiss-Ski bei Helvetia.

Das Shooting ist beendet, die Fotografin räumt ihre Ausrüstung zusammen. «Die Schanze haben wir nicht gefunden, wenigstens aber ein paar Fotos geknipst», scherzt Simon Ammann.

Cologna und Fussball
Die Helvetia Versicherungen sind Verbandssponsor von Swiss Ski und persönlicher Kopfsponsor von Simon Ammann sowie Dario Cologna. Seit zwei Jahren arbeitet das Unternehmen mit dem Toggenburger Skispringer zusammen, seit drei mit dem Bündner Langläufer. Mit den Fotos, auf denen die beiden Sportler zu sehen sind, steigert das Unternehmen seine Bekanntheit. Es setzt sie ebenfalls in der internen Kommunikation ein. Grin kennt die Vorzüge «seiner» Aushängeschilder. Simon Ammann bewege sich vor der Kamera wie ein Profi und wisse die Helvetia-Werbung in Szene zu setzen, ohne dabei zu übertreiben. «Dario Cologna ist ruhig und hat einen trockenen Humor. Dafür sieht er gut aus und spricht vier Sprachen. In ihm schlummert ein riesiges Potenzial.»

Um die Mittagszeit sind Simon Ammann und Dario Cologna in St.Gallen eingetroffen. Gegessen haben sie zu Hause bei Cyril Grin. «Dort können wir ungestört reden – natürlich auch über Sport», sagt der Leiter Sponsoring. Der Westschweizer zog 1979 von Lausanne in die Ostschweiz – um unter anderem für den FC St.Gallen zu spielen. Auch gehörte er dem erweiterten Kader von Swiss-Ski an, heute wirkt er als Ski- und Langlauflehrer. Die Verbundenheit zum FCSG ist geblieben: Grins Sohn gehört der U18 des St.Galler Clubs an, Grins Tochter ist mit dem St.Gallen-Spieler Moreno Costanzo liiert. Laut Grin interessiert sich Langläufer Dario Cologna sehr für Fussball. «Er sieht sich in nächster Zeit bestimmt einmal ein FCSG-Spiel in der AFG Arena an», hofft Grin.

Gold-Simi zieht es an die Uni
Bevor im Mai für Cologna das Training wieder los geht, stehen noch die Schweizer Meisterschaften und einige Rennen in Norwegen an. Ruhiger geht es bei Skispringer Simon Ammann zu – zumindest sportlich. «Ich bemühe mich nun, die mediale Präsenz der vergangenen Wochen zu nutzen und meine Vermarktung in Schwung zu halten», sagt der Toggenburger. Einige wichtige Firmen hätten bereits angeklopft. Namen will der 28-Jährige nicht verraten. Auch über einen möglichen Hochzeitstermin mit seiner russischen Freundin Jana schweigt sich Ammann aus. Bleiben ein paar freie Tage, will er diese fürs Skifahren im Toggenburg nutzen.

Doppel-Olympiasieger, Gesamtweltcup-Sieger und Skiflug-Weltmeister in einem Jahr. Welche sportlichen Ziele verfolgt der Toggenburger noch? «Ich will diese Erfolge bestätigen», sagt Ammann. 2011 springe er bestimmt noch. «Die Chancen, dass ich meine Sportkarriere 2012 fortsetze liegen bei fünfzig Prozent», so der Toggenburger.

Ammann liebäugelt damit, an der ETH Informationswissenschaften und Elektrotechnik zu studieren. Seit einigen Tagen klafft in Ammanns Betreuerstab eine Lücke. Servicemann und Assistenztrainer Gerard Hofer gönnt sich eine Auszeit. Der Österreicher zieht sich auf eine Alp zurück. Ammann hat andere Träume für das Leben nach seiner Sport-Karriere: Einen Sommer auf einem Flugplatz verbringen und dort seinem Hobby, dem Fallschirmspringen, frönen. Oder für mehrere Monate ins Ausland verreisen.

Bundesräte, Astronauten und Ammann
Zu Ammanns Gratulanten gehören immer wieder berühmte Persönlichkeiten. Bundesrat Ueli Mauerer beispielsweise hat den Toggenburger auf einen Flug mit einer F/A-18 eingeladen. In Vancouver traf Ammann zwei Astronauten. «Sie haben verstanden, welche Dynamik während des Fliegens auf einen Menschen wirkt», so der Sportler.

Die weisse Brille, die Ammann während der Olympischen Spiele trug, ist unterdessen Kult. Welchem Produkt will der Toggenburger als nächstes zu einem Höhenflug verhelfen? «Keine Ahnung», sagt Ammann. Er habe die Brille «ganz spontan» aufgesetzt. Vermutlich habe sie der Bevölkerung so zugesagt, «weil es sich um etwas Alltägliches handelt». Der Skispringer bezweifelt, ob er nochmals einen solchen Trend setzen wird. «Die Chance, dass sich dieser Winter wiederholt, ist ohnehin gering.»