A cappella auch für Junge

RORSCHACH. In einem Monat ist es so weit: Der Vorhang öffnet sich für die elfte Auflage des Rorschacher A-cappella-Festivals. Das Programm ist gewohnt vielfältig; neben Schweizer Gruppen sind Deutsche, Österreicher, Polen und Briten zu Gast.

Corina Tobler
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A-Live eröffnen das elfte A-cappella-Festival im Stadthofsaal. (Bild: pd)

A-Live eröffnen das elfte A-cappella-Festival im Stadthofsaal. (Bild: pd)

Ausgebuchte Konzerte und unverminderter Anklang bei den Künstlern. Das A-cappella-Festival lockt seit 2004 die Musikfans in Scharen nach Rorschach. Das Erfolgsrezept: Klassisches a cappella kombiniert mit Exotischem, einer Prise Schalk und internationalem Flair. Diesem Konzept bleiben die Organisatoren wenig überraschend auch für die elfte Auflage des Festivals treu.

Galakonzert mit Beatbox

Exemplarisch dafür ist der Eröffnungsabend am Freitag, 21. März. Mit dem Männersextett A-Live steht eine erfolgreiche Schweizer A-cappella-Formation im Stadthofsaal auf der Bühne. Die Bezeichnung «Schweizer Formation» ist allerdings nur zu einem Drittel richtig. So gross ist nämlich der Anteil an Schweizern in der Gruppe – Michael Heiniger und, besonders für Junge spannend, Beatboxer Claudio Rudin. Die Stimmen drei und vier stellen die Nachbarstaaten Deutschland mit Christian Ertl und Österreich mit Stephan Schaberl. Dazu kommen der Amerikaner Jon Colbath und der Ire Shane Brady. Zusammen wollen die sechs ein Galakonzert bieten, das a cappella in einer modernen und witzigen Form präsentiert. Die Songs stammen von Künstlern von Hary Belafonte bis Lady Gaga und sind von A-Live selbst arrangiert.

Stimmen auf fünf Bühnen

Am Abend darauf sowie am Samstag des zweiten Festival-Wochenendes folgen die beliebten Konzertabende in jeweils fünf Restaurants (siehe Kasten). Verbunden mit dem kulinarischen Genuss kann sich, wer einen der begehrten Plätze ergattert, Stimmkunst in verschiedenster Form zu Gemüte führen. Fünf Formationen zirkulieren zu Fuss und per Bus zwischen den Lokalen. Die Devise bei der Programmgestaltung lautet auch hier Vielfalt. Von Gruppen mit Eigenkompositionen wie Assonanz aus Deutschland über deren Landsfrauen Medlz, die Hits der vergangenen 20 Jahre zum Besten geben, bis zum Kammerton Quartett aus der Schweiz, das Klassik mit Schlager und Mani-Matter-Liedgut verbindet, wird am 22. März alles geboten. Am zweiten Restaurant-Abend kehren die Sänger von 5 vor der Ehe zurück, die bei früheren Auftritten in Rorschach mit bissigen Schlagern überzeugten. Mit dem klassisch orientierten polnischen Männersextett Affabre und dem gemischten britischen Quintett Apollo 5 nehmen einige Künstler am zweiten Wochenende eine weite Anreise auf sich.

Regionale Chöre verpflichtet

Neben Gala- und Dinnerkonzerten bilden die sonntäglichen Chorkonzerte in den Kirchen den dritten Teil des Rorschacher A-cappella-Festivals. Dieses Jahr treten zwei Chöre aus der Region auf. Den Anfang macht der Tablater Konzertchor. Die Sängerinnen und Sänger aus der Region St. Gallen, dem Thurgau und dem Appenzellerland haben sich in der Szene etabliert und jüngst mit «faust-requiem» des Theaters St. Gallen hervorragende Kritiken geerntet. Den Schlusspunkt unter das Festival setzt die jüngste Formation im Programm. Im Kammerchor Vox der Kantonsschule am Burggraben St. Gallen singen Jugendliche klassische Musik. Im Repertoire haben sie Werke von di Lasso, Fauré oder Rutter.