«Gute Löhne, aber auch viel Verantwortung», Ausgabe vom 24. Februar 2017
Die Löhne der Stadt- und Gemeindepräsidenten und -präsidentinnen sind veröffentlicht worden. Gut so. Die Steuerzahlenden wissen endlich, wie viel sie für die Spitze ihrer Verwaltung bezahlen. Man kann damit leben. Es hat sich auch niemand aufgeregt. Nur derjenige, der fast am meisten abgreift, Thomas Müller, Stadtpräsident von Rorschach, sah sich veranlasst, den Einwohnerinnen und Einwohnern seines nicht auf Rosen gebetteten Städtchens weismachen zu wollen, es handle sich bei ihm um die Supersparlösung, das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis. Das ist Humbug. Seit Müller im Nationalrat sitzt, stellen sich Fragen zu seinem Arbeitspensum, zu seinen Bezügen und zu dem, was er abgeben muss. Er behauptet, Letzteres sei in einem Reglement festgelegt, er halte sich daran und das werde auch kontrolliert. Das stimmt nicht.
Müller hat sich immer geweigert, seine Bezüge als Nationalrat offenzulegen. Er hat sich auch immer geweigert, sein Pensum bei der Stadt zu reduzieren, obwohl er seit vielen Jahren nur zur Hälfte für Rorschach tätig ist. Das Reglement greift gar nicht. Die Geschäftsprüfungskommission hat das nie bemängelt. Die Bürgerlichen haben jahrelang jeden Versuch, Licht in diese Angelegenheit zu bringen, abgeklemmt. Dass Müller jetzt, wo das Thema wieder aufgetaucht ist, der SP eine Neidkampagne unterstellt, zeigt, wie dieser Mann denkt. Mit Neid hat das gar nichts zu tun, aber viel mit Anstand und Korrektheit. Der Stadtpräsident, Nationalrat und Europaparlamentarier Müller ist diesbezüglich nicht auf der Höhe.
Joachim Huber, Burghaldenstrasse 6, 9400 Rorschach
Max Bürkler, Tödistrasse 9, 9400 Rorschach, ehemalige GPK-Mitglieder der Stadt Rorschach
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