In Teilen der Ostschweiz hat es in den vergangenen Tagen so viel geregnet wie sonst im ganzen Monat August. Ein Meteorologe ordnet das Ereignis ein und blickt auf das nächste Wochenende voraus, das «ganz anders» wird.
Nachdem der August zuvor grösstenteils Trocken war, hatte Petrus am letzten Wochenende des Monats einiges nachzuholen. Und so hat die Ostschweiz ausserordentlich nasse Tage hinter sich. In Bad Ragaz beispielsweise fielen innert 72 Stunden 127 Liter Regen pro Quadratmeter. Das sind 16 Liter mehr, als dort normalerweise innerhalb eines ganzen August fallen. So führte der Alprhein viel Wasser in Richtung Bodensee und trat von Diepoldsau bis St.Margrethen über den Damm ins Rheinvorland.
Und auch in der Stadt St.Gallen regnete es von Freitag bis Sonntag viel. 122 Liter pro Quadratmeter gingen nieder, das entspricht gut drei Vierteln der Regenmenge, die durchschnittlich im August fällt. Das sah bei der Mühleggbahn in der Stadt zeitweise so aus:
Lag der St.Galler August 2020 regenmässig zuvor deutlich unter dem langjährigen Mittel, liegt er nun deutlich darüber.
Roger Perret, Meteorologe bei Meteonews, sagt zum Starkregen der vergangenen Tage denn auch:
«So ein Ereignis kommt nur alle fünf bis zehn Jahre vor.»
Für so viel Regen brauche es eine spezielle Wetterlage und diese komme nicht jedes Jahr vor. Und so überrascht es auch nicht, dass Böden vielerorts in der Ostschweiz die Wassermengen nicht vollends absorbieren konnten. «Es war schlicht zu viel Regen für die Böden», so Perret.
Und wie geht es nach diesem nassen Wochenende nun weiter? Ersetzen Gummistiefel in den kommenden Tagen Sneakers und Halbschuhe? Nein. In den nächsten Tagen sei das Wetter trocken, sagt Perret und fügt an:
«Nächstes Wochenende wird ganz anders.»
Es werde herbstsommerlich warm in der Ostschweiz mit stellenweise über 25 Grad, so der Meteorologe. Speziell nach einem kaltnassen Wochenende hört man so eine Nachricht doch gerne.