Die St. Galler Staatsanwaltschaft hat gegen sieben der zwölf am Sonntag verhafteten Basler einen Strafbescheid erlassen. Unterdessen reisst die Kritik an der Eingangskontrolle zum Gästesektor der AFG Arena nicht ab.
st. gallen. Vier der nach der Partie FC St. Gallen – FC Basel Festgenommenen wurden gestern aus der Haft entlassen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Fünf waren am Montag auf freien Fuss gesetzt worden. Drei der zwölf waren Minderjährige, welche noch am Sonntagabend heimfahren konnten. Für ihre Verfahren sind die Behörden am Wohnsitz zuständig.
Verurteilt wurden die sieben Männer im Alter von 19 bis 25 Jahren aufgrund von Zeugenaussagen der Delta-Sicherheitskräfte, die für die Kontrolle beim Gästeblock zuständig waren. Deren «aggressives» Auftreten wurde von den Basler Fan-Arbeitern kritisiert (siehe Tagblatt von gestern). Laut einem Bericht der «Basler Zeitung» wurden bei jugendlichen Gäste-Fans auch die Genitalien abgetastet.
«Bei den Kontrollen wurden zehn Leuchtfackeln gefunden – alle in den Unterhosen», sagt Thomas Hansjakob, Erster St. Galler Staatsanwalt. Wenn versucht werde, auf diesem Weg Pyro ins Stadion zu bringen, «wird halt auch dort nachgeschaut», sagt Hansjakob. Er weist die Vorwürfe zurück, das Sicherheitspersonal habe unverhältnismässig gehandelt: «Die Aggressionen gingen von den Baslern aus.»
Ein Indiz für die Gewaltbereitschaft der Basler ist für Hansjakob zudem, dass bei einem Verhafteten Handschuhe gefunden wurden, die mit Sand gepolstert waren – für mehr Schlagkraft.
Die Verurteilten haben 14 Tage Zeit, um gegen das Urteil des Schnellgerichts Einsprache zu erheben. Sie erhielten bedingte Geldstrafen bis zu 150 Tagessätzen und Bussen von 400 bis 1200 Franken. Zudem wurde für zwei Jahre ein Stadionverbot in den oberen Fussball- und Eishockeyligen verhängt.
(upz)