SCHIESSEREI IN REHETOBEL: Polizist ringt mit dem Tod - Schütze von Rehetobel war ein Waffennarr

Auch am Tag nach der Schiesserei in Rehetobel ist der Gesundheitszustand der beiden angeschossenen Polizisten unverändert. Der Täter ist derweil kein Unbekannter. In der Region war der 33-jährige Schweizer als Waffennarr bekannt: Bereits 2003 hatte er in Heiden drei Personen mit einer abgesägten Schrotflinte angeschossen.

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Der 33-jährige Schütze von Rehetobel hat schon in früheren Jahren Personen mit einer Waffe verletzt. (Bild: GIAN EHRENZELLER (KEYSTONE))

Der 33-jährige Schütze von Rehetobel hat schon in früheren Jahren Personen mit einer Waffe verletzt. (Bild: GIAN EHRENZELLER (KEYSTONE))

Während einer Hausdurchsuchung hat ein 33-jähriger Täter am Dienstag eine Waffe gezückt und auf einen 29- und 37-jährigen Polizisten der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden geschossen. Beide Beamten wurden schwer verletzt. Den Jüngeren traf er ins Herz, er erlitt einen Herzsteckschuss. "Er schwebt nach wie vor in Lebensgefahr", wie Marcel Wehrlin, Sprecher der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden, auf Nachfrage sagt. Auch der andere Polizist, dem ins Bein geschossen wurde, liege schwer verletzt im Spital.

Noch immer ist unklar, wie der Schütze die Tatwaffe besorgen konnte. Angaben zur Art der Waffe macht die Polizei weiterhin nicht. "Die Untersuchungen laufen derzeit auf Hochtouren", sagt Wehrlin. Ein Strafverfahren zur Klärung der Geschehnisse wurde bereits eingeleitet.

Rehetobel - Schiesserei bei Hausdurchsuchung mit zwei verletzten PollizistenIm Bild Schopf bei Hirschli / Heiden (Bild: Ralph Ribi)
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Rehetobel - Schiesserei bei Hausdurchsuchung mit zwei verletzten PollizistenIm Bild Schopf bei Hirschli / Heiden (Bild: Ralph Ribi)
Rehetobel - Schiesserei bei Hausdurchsuchung mit zwei verletzten PollizistenIm Bild Wohnhaus (Bild: Ralph Ribi)
Rehetobel - Schiesserei bei Hausdurchsuchung mit zwei verletzten PollizistenIm Bild Schopf bei Hirschli / Heiden (Bild: Ralph Ribi)
Rehetobel - Schiesserei bei Hausdurchsuchung mit zwei verletzten PollizistenIm Bild Wohnhaus (Bild: Ralph Ribi)
Rehetobel - Schiesserei bei Hausdurchsuchung mit zwei verletzten PollizistenIm Bild Schopf bei Hirschli / Heiden (Bild: Ralph Ribi)
Rehetobel - Schiesserei bei Hausdurchsuchung mit zwei verletzten PollizistenIm Bild Schopf bei Hirschli / Heiden (Bild: Ralph Ribi)
Rehetobel - Schiesserei bei Hausdurchsuchung mit zwei verletzten PollizistenIm Bild Wohnhaus (Bild: Ralph Ribi)
Schiesserei bei Rehetobel: Strassensperre bei Scheidweghütte (Bild: Urs Bucher)
Schiesserei bei Rehetobel: Strassensperre bei Scheidweghütte (Bild: Urs Bucher)
Bild: Michel Krüsi
Schiesserei bei Rehetobel: Strassensperre bei Scheidweghütte (Bild: Urs Bucher)
Schiesserei bei Rehetobel: Strassensperre bei Scheidweghütte (Bild: Urs Bucher)
Schiesserei bei Rehetobel: Strassensperre bei Scheidweghütte (Bild: Urs Bucher)
Schiesserei bei Rehetobel: Strassensperre bei Scheidweghütte (Bild: Urs Bucher)
Schiesserei bei Rehetobel (Bild: Urs Bucher)
Schiesserei bei Rehetobel (Bild: Urs Bucher)
SCHWEIZ SCHIESSEREI REHETOBEL (Bild: Keystone)
SCHWEIZ SCHIESSEREI REHETOBEL (Bild: Keystone)
SCHWEIZ SCHIESSEREI REHETOBEL (Bild: Keystone)
SCHWEIZ SCHIESSEREI REHETOBEL (Bild: Keystone)
SCHWEIZ SCHIESSEREI REHETOBEL (Bild: Keystone)
SCHWEIZ SCHIESSEREI REHETOBEL (Bild: Keystone)

Rehetobel - Schiesserei bei Hausdurchsuchung mit zwei verletzten PollizistenIm Bild Schopf bei Hirschli / Heiden (Bild: Ralph Ribi)


Wie an der Medienkonferenz von Dienstagabend bekannt wurde, handelt es sich beim Schützen um einen polizeibekannten Schweizer. In der Region war der 33-Jährige als Waffennarr bekannt und hat im Ausserrhodischen nicht zum ersten Mal eine Tat mit einer Waffe begangen. Bereits im Jahr 2003 verletzte er drei Personen bei einem Eifersuchtsdrama.


Schon einmal auf Menschen geschossen
2002 war der damals 19-Jährige mit einer damals 14-Jährigen ein Liebesverhältnis eingegangen. Im Herbst 2002 beendete das Mädchen die Beziehung - angeblich wegen der Eifersucht des jungen Manns. Daraufhin drohte dieser dem Mädchen und seinen Eltern verbal und per SMS. Die Sache spitzte sich zu, und so lauerte er in der Nacht auf den Ostermontag 2003 mit einer abgesägten Schrotflinte zwei Brüdern auf, die mit seiner Ex- Freundin bekannt waren. Es kam zum Schusswechsel.

Mit der Flinte schoss er auf einen der Brüder, der getroffen wurde und zu Boden fiel. Als er aufstand und davon rannte, feuerte der 19-Jährige erneut und traf einen vorbeifahrenden Velofahrer. Anschliessend schoss er zweimal auf den anderen Bruder, der ein Sturmgewehr auf sich trug, und traf diesen im Beckenbereich.

In Arbeitserziehungsanstalt eingewiesen

Rund ein Jahr später wurde er vom Ausserrhoder Kantonsgericht wegen der mehrfachen versuchten vorsätzlichen Tötung, der mehrfachen schweren Körperverletzung, Drohung und sexueller Handlungen mit einem Kind schuldig gesprochen und in eine Arbeitserziehungsanstalt eingewiesen. Bis 2009 sass er seine Strafe im Massnahmenzentrum Arxhof in Basel ab, danach wurde er aufgrund eines Gutachtens entlassen. (lex)

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