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Ostschweiz
Die Ereignisse vom vergangenen Wochenende haben in der Stadt St.Gallen Spuren hinterlassen. Während die Polizei die entstandenen Schäden langsam beziffern kann, rufen Jugendliche auf den Sozialen Medien zu weiteren Versammlungen auf. Die Ladenbesitzer ihrerseits sind verängstigt.
(red/mas) Der Schock sitzt noch immer tief. Sie habe die Szenen noch nicht verdaut. «Es trifft einen tief, wenn man auf den Videos sieht, wie die Jugendlichen die Scheiben einschlagen», sagt Beatrice Niedermann vom Antiquitätenladen «Trudy & Vinz» gegenüber TVO. Am Wochenende trafen sich in der St.Galler Innenstadt über 200 Jugendliche. Es kam zu Ausschreitungen, Sachbeschädigungen und heftigen Zusammenstössen mit der Polizei.
Die Polizei kann zwei Tage nach den Ereignissen die entstandenen Schäden langsam beziffern. Im Antiquitätenladen wurden etwa vier Scheiben zerstört und Antiquitäten im Wert von 3000 Franken beschädigt. Gemäss Polizei sind über 20 weitere Anzeigen wegen Sachbeschädigung eingegangen. Die Schadenssumme belaufe sich bisher auf rund 50'000 Franken. «Sie dürfte aber bis auf 100'000 Franken ansteigen.»
Verschont haben die Jugendlichen auch die Chocolaterie Kölbener nicht. Geschäftsführerin Manuela Kölbener sagt: «Wir haben Angst, weil man nie weiss, ob es nochmals passiert.» Der Schaden bei den Tischen und Stühlen, die sonst draussen stehen, beläuft sich auf über 25'000 Franken.
Reue zeigte bisher keiner der Randalierenden. Bisher habe sich noch keiner freiwillig gestellt, so die Polizei. Bei Sachschaden drohen einem Erwachsenen bis zu drei Jahre Gefängnis.
Ob das kommende Wochenende ruhig bleiben wird, ist fraglich. In den Sozialen Medien kursieren bereits weitere Aufrufe, sich erneut zu versammeln. Die Polizei hat Kenntnis davon. Wie sie diesbezüglich vorgehen werden, geben sie aus polizeitaktischen Gründen nicht preis.
Beunruhigt sind auch die St.Galler Ladenbesitzer. Die Ungewissheit lässt sie kaum ruhig schlafen. Beatrice Niedermann vom Antiquitätenladen sagt:
«Ich habe Angst und diese Angst war vorher noch nicht da.»