Wie Lachen glücklich macht

ALTSTÄTTEN. Der Sonnensaal voller Frauen, darunter ein einziger Mann: Stadtpräsident Daniel Bühler an der Rheintalischen Landfrauen- und Bäuerinnentagung. Mit Cornelia Schinzilarz aus Zürich gab es ausserdem viel zu lachen.

Rösli Zeller
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Mit der Aufforderung: «Leg die Füsse hoch und geniesse das Leben, denn für Lebenskünstler scheint immer die Sonne», stimmte Erika Wüst auf die humorvolle, herzerfrischende Tagung ein. Rote Tulpen zierten den mit gut 300 Frauen besetzten Saal. Mit Kaffee und Kuchen wurde der Anlass eröffnet und mit einem Imbiss kulinarisch abgerundet.

Kultur kam ebenfalls zum Zug in Form von Handorgel- und Schwyzerörgeliklängen unter Leitung von Priska Seitz, dem gemeinsam gesungenen Bäuerinnenlied und dem Auftritt des Frauenchors Altstätten mit der Leiterin Birgit Laser-Neyer. Bei einer Saalwette waren die Hirnzellen gefragt, und beim rund einstündigen Referat wurden die Lachmuskeln strapaziert.

Der Landwirtschaft verbunden

Im Stadtrat Altstätten sieht sich Stadtpräsident Daniel Bühler mit einer total anderen Zusammensetzung konfrontiert. Dort sitzt eine Frau unter acht Männern, im Sonnensaal war er der einzige Mann, und seine Worte wurden mit Achtsamkeit zur Kenntnis genommen. Sein Referat war gespickt mit Humor, vielseitigem Wissen über die Landwirtschaft, erfrischend anders, als die Reden mancher Präsidenten.

Das Rheintal, so klärte er die Bäuerinnen auf, habe mit 20 Melkrobotern das dichteste Netz in der Schweiz mit insgesamt 150. Die Landwirtschaft ist dem Bündner nicht unbekannt, und überrascht war auch so manche Frau, was er noch über ihr Kochbuch der St. Galler Bäuerinnen und Landfrauen wusste. Er, der mit Capuns und Maluns aufgewachsen ist.

Lachen tut gut

Von Damen, Frauen, lieben Furien und waschechten Weibern sprach und lachte Referentin Cornelia Schinzilarz, Humor- und Kommuniksationscoach, ausserdem Supervisorin und Geisteswissenschaftlerin. Sie zeigte während einer Stunde, was Humor- und Lachkompetenz ist, wie das Lachen im Alltag eingesetzt wird und dass Humor und Lachen die Kommunikation erleichtert.

Kinder lachen um einiges mehr als Erwachsene, die es lediglich auf rund fünfmal am Tag bringen. Ja, die Welt wird noch ernst genommen, dabei wäre das Lachen so gesund, dass sich damit sogar Blutdruck und Schmerzen senken und das Immunsystem stärken liessen. Die Wissenschaft nehme sich darum seit einigen Jahren des Lachens an. Beim Lachen steigen auch die Glückshormone und damit auch die Glücksgefühle – nicht nur zur Frühlingszeit.

Die Rheintaler Landfrauen- und Bäuerinnenvereinigung, dem das Ober- und Unterrheintal angehören, ist einer der grössten der zehn Kreise im Kanton. Barbara Dürr, Kantonalpräsidentin, staunt über die Aktivität, die im Rheintaler Kreis geboten wird.

Die Berufsausbildung zur Bäuerin boome zurzeit, nicht nur im Rheintal. Diese Ausbildung wird im Kanton St. Gallen berufsbegleitend angeboten. Momentan sind mehr als 20 Frauen in Flawil im zweiten Jahr der Ausbildung. In Salez wurde letzten August mit einem Kurs gestartet, der nächste beginnt im August in Flawil.

Das Kochbuch der St. Galler Landfrauen und Bäuerinnen wurde, so Barbara Dürr, an der letztjährigen Olma vorgestellt und bereits 5000-mal verkauft.

Am 17. April findet ein Produktetag zum Thema Milch statt. Dass die Bäuerinnen für andere einstehen, kommt mit dem Projekt «Hilfskasse – unbürokratisch helfen» zum Ausdruck.

Die Bäuerinnen schätzen den Bäuerinnen- und Landfrauentag als Gelegenheit zum Gedankenaustausch. Im Bild rechts Erika Wüst, Präsidentin der Rheintaler Bäuerinnen, und Humor- und Kommunikationscoach Cornelia Schinzilarz. (Bilder: Rösli Zeller)

Die Bäuerinnen schätzen den Bäuerinnen- und Landfrauentag als Gelegenheit zum Gedankenaustausch. Im Bild rechts Erika Wüst, Präsidentin der Rheintaler Bäuerinnen, und Humor- und Kommunikationscoach Cornelia Schinzilarz. (Bilder: Rösli Zeller)