Marianne Maier vom STV St. Margrethen hat an der Masters-Europameisterschaft in Ungarn in vier Disziplinen die Goldmedaille gewonnen – im Siebenkampf gar mit neuem Weltrekord.
Leichtathletik. 3300 Teilnehmer aus 42 Ländern beteiligten sich an der Europameisterschaft in Nyiregyháza (Ungarn). Marianne Maier flog mit drei Mitstreitern von Altenrhein über Wien nach Budapest. Dabei brauchte sie schon bei der Anreise viel Energie. Denn der Transfer von Budapest ins 270 Kilometer entfernte Nyiregyháza dauerte fast zehn Stunden.
Der Grund für diese lange Reise bestand darin, dass der vom Veranstalter organisierte Shuttlebus zwischen dem Terminal 2 und dem 8 Kilometer entfernten Terminal 1 hin und her pendelte, um alle die ankommenden Athleten aufzunehmen. Maier und die drei Mitstreiter, die mit ihr anreisten, mussten die ganze Zeit im überhitzten Bus ohne funktionierende Klimaanlage ausharren.
Im Hotel angekommen, konnte man feststellen, dass die 3 Sterne nicht dem Schweizer Standard entsprachen – der Preis jedoch schon. Immerhin stand ein Swimmingpool zur Verfügung und die Zimmer hatten eine Klimaanlage. Einmal angekommen, war die Bewegungsfreiheit aber wieder gross: Das Hauptstadion war in nur zehn Minuten zu Fuss erreichbar.
Als erster Wettkampf stand der Siebenkampf auf dem Programm. Bei tropischer Hitze (38° C) starteten die Athletinnen und Athleten über die 80 m Hürden. Auch im Hochsprung, Kugelstossen und 200-m-Lauf lief es für Marianne Maier wie geschmiert. Zum Teil erreichte sie gar Jahresbestleistungen – obwohl auf dem Wettkampfplatz keine Sonnenschirme für die Athleten zur Verfügung standen und der Schweiss nur so herunter rann. Nach dem ersten Tag des Mehrkampfes führte Maier überlegen.
Nun hiess es Kräfte sammeln für den zweiten Tag. Dieser begann mit dem Weitsprung bei unverändert hohen Temperaturen. Mit dem Speerwurf und dem 800-m-Lauf als Krönung endete der Mehrkampf. Der Europameistertitel in der Altersklasse W65 war gesichert: Maier siegte mit grossem Vorsprung und neuem Weltrekord.
Wieder nur einen Tag später war der Einzelwettkampf im Kugelstossen. Maiers Kraft reichte für einen überlegenen Sieg.
Wieder 24 Stunden später kam im Hochsprung dann aber doch Müdigkeit auf. Dennoch reichte es zur Silbermedaille. Doch schon im Weitsprung trat Maier wieder in alter Frische an: Mit einem erheblichen Vorsprung sprang sie zur Goldmedaille.
Erst danach gab es erstmals zwei Tage Pause. Marianne Maier konnte endlich die Umgebung erkunden und die Natur geniessen: Die Stadt Nyiregyháza besteht aus vielen Parks und entsprechend viel Grünfläche.
Ihre Lieblingsdisziplin konnte Marianne Maier zum Dessert aufheben: Im 80-m-Hürdensprint flog die St. Margretherin nur so über die Hürden und gewann mit zwei Sekunden Vorsprung.
Es war beim fünften Start die vierte Goldmedaille, dazu kommt noch die silberne Auszeichnung vom Hochsprung. Marianne Maier schwebte förmlich auf Wolke 7. Mit soviel Edelmetall im Gepäck konnte sie fröhlich nach Hause reisen – oder besser fliegen. (pd)
Masters-EM Kategorie W65 Resultate von Marianne Maier 7-Kampf: 6211 Punkte (Gold). Kugel: 11,04 m (Gold). Weit: 4,01 m (Gold). 80 m Hürden: 14,77 s (Gold). Hochsprung: 1,23 m (Silber).