Am Thaler Volksbikerennen siegten in den Hauptkategorien der Rheinecker Simon Vitzthum und U23-Weltmeisterin Ramona Forchini aus Wattwil. Auf der neuen Strecke in Buechen siegten die Rheintaler in sieben Kategorien.
MOUNTAINBIKE. 245 Mountainbikerinnen und -biker folgten dem Ruf von OK-Chef Markus Neff und des RV Altenrhein. Sie fanden in den Vorläufern der Vorderländer Hügelzüge eine nahrhafte neue Strecke vor: 200 Höhenmeter, verteilt auf nur drei Kilometer.
Zu den schon vorher vielen Passagen auf der Wiese kommen nun vor allem viele Streckenabschnitte im Wald. Das ist angenehm für die Sportler und dankbar für die Fotografen.
Der Altstätter Andy Widmer ist ein starker Kletterer, dem die neue Strecke sehr behagt. Das zeigte der bsk-Graf-Fahrer mit dem zweiten Platz bei den Fun Senioren 2. Nur der Gastgeber himself, Markus Neff aus Thal, war in seiner Kategorie schneller als Widmer. «Die neue Strecke ist viel besser als es die alte gewesen ist. Sie ist technisch anspruchsvoller, und enthält gerade bei den vielen 90-Grad-Kurven einige knifflige Abschnitte», sagt Widmer, und fügt an, dass diese zwar technische Herausforderungen, aber keineswegs gefährlich seien. Selbst ohne Sattel lässt sie sich fahren, wie Widmers Teamkollege Rudi Winder aus Widnau bewies: Bei seinem Bike war schon kurz nach dem Start die Sattelstütze abgebrochen.
Andere wurden nach dem Aufstieg auf Dreilinden von Krämpfen geplagt. Aber den meisten Rheintalern lief es rund, wie man es sich am Ostschweizer Bikecup gewohnt ist: In insgesamt sieben Kategorien waren Bikerinnen und Biker aus dem Rheintal an der Spitze. Nebst den bereits erwähnten Simon Vitzthum (Elite) und Markus Neff (Fun Senioren 2) sind dies: Robin Spiess aus Kriessern bei den Junioren, U15-Europameister Stiven Thür aus Berneck in der Kategorie U17, der Thaler Andrin Dudler sowie die Marbacherin Vera Schmid in der U15 und der Thaler Nico Schukraft in der U11.
Ihnen hat die neue Strecke am Thaler Volksbikerennen Glück gebracht. Die meisten von ihnen kamen solo ins Ziel, weshalb ihnen die Schwäche des Rundkurses kaum auffiel: Dem Thaler Volksbikerennen fehlt die Zielpassage.
Start und Ziel liegen, wie schon früher, eingepfercht zwischen Baugeschäft Willi und Restaurant Rebstock. Platz für einen Auslauf gibt's nicht. Die Ziellinie kommt zwei, drei Meter nach einer 90-Grad-Kurve, der eine Abfahrt vorangeht. Wenn zwei Biker gemeinsam ins Ziel kommen, gewinnt mit grosser Wahrscheinlichkeit der, der als erster in die Abfahrt eingebogen ist.
So geschehen im Rennen der Elite. Der 27-jährige Profi Thomas Litscher war in seinem Heimatdorf überraschend gestartet. Er wolle für den nächsten Weltcup in Albstadt (22. Mai) Rennhärte holen und zugleich ein neues Bike testen. Litscher war erst am Dienstag vom Weltcup in Australien zurückgekehrt.
Am Mittwoch unternahm er eine Trainingsfahrt mit dem 21-jährigen Rheinecker Simon Vitzthum, am Samstagmorgen nochmals. Dabei machten sie ab, auch mit der Startnummer am Bike eine Art Training zu bestreiten. «Wir wollten gemeinsam über die Ziellinie fahren», sagt Litscher. Was aber wegen des fehlenden Zielbereichs nicht möglich gewesen sei; Vitzthum bestätigt diese Darstellung.
So ist in der Rangliste der Aufstrebende, der am Sonntag die U23-EM fahren wird, vor dem Arrivierten. Für Vitzthum war es vor der EM in Schweden bestimmt ein gutes Training, die Kadenz eines Elite-Weltcup-Fahrers mitzuhalten.
Litscher hatte mit seinem Start den Goodwill zu seinem Stammverein ausgedrückt. Aber er ist ein Profi, da geht es nicht um guten Willen (den ohnehin niemand in Frage gestellt hatte). Weil er nur Zweiter wurde, muss festgehalten werden: Thomas Litscher hat sich mit dem Start in Thal keinen Gefallen gemacht.