Kommentar Einige der Zuschauer hinter dem Bauzaun blicken dieser Tage mit Wehmut auf das zerfallende Altstätter Rathaus. Sie hatten dessen Entstehen erlebt und als Buben und Mädchen 1959 bei der Eröffnung fröhliche Lieder singen dürfen. Wir wollen hier nicht dem Rathaus nachweinen.
Kommentar
Einige der Zuschauer hinter dem Bauzaun blicken dieser Tage mit Wehmut auf das zerfallende Altstätter Rathaus. Sie hatten dessen Entstehen erlebt und als Buben und Mädchen 1959 bei der Eröffnung fröhliche Lieder singen dürfen. Wir wollen hier nicht dem Rathaus nachweinen. Jedoch an die bemerkenswerte Neujahrsbegrüssung 2013 der Rheintaler SVP im Neubau der Kantonsschule Heerbrugg erinnern. Dort stellte Kantonsbaumeister Werner Binotto fest: Wir seien die erste Generation, die unsere eigenen öffentlichen Bauten wieder abbricht. Das dürfe nicht sein und werde wohl schon bald zu teuer werden. Frühere Generationen bauten ihre Gemeinde- und Stadthäuser, Schulen, Spitäler und Kirchen für Generationen (Mehrzahl!). Die um das Jahr 1900 erbauten Rheintaler Schulhäuser, Heime, Spitäler und Kirchen erinnern zum grossen Teil noch heute an die Erbauer und Visionäre von damals. Der Kantonsbaumeister erwähnte als gutes Beispiel für nachhaltiges Bauen die Kantonsschule am Burggraben in St. Gallen. Sie wurde vor 150 Jahren erbaut und funktioniert (nach einigen Umbauten) noch heute einwandfrei. Wir erwähnen hier gern das Rheinecker Rathaus (erbaut 1553 bis 1555) und hoffen, dass das neue Altstätter Rathaus so weitsichtig geplant und gebaut wird, dass es bei guter Pflege ebenfalls 450 Jahre hält. Oder länger.
René Schneider
rene.schneider@rheintalverlag.ch