Statt umbauen anders nutzen

HEERBRUGG. Die Liegenschaft an der Widnauerstrasse 8a/Rietstrasse 1 in Heerbrugg wird nicht umgebaut. Der Türkische Verein hat das Baugesuch zurückgezogen und ein Gesuch für eine Nutzungsänderung bei der Gemeinde Au eingereicht.

Bea Sutter
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Der Türkische Verein zog das Baugesuch an der Widnauerstrasse 8 zurück. Es wurde ein Gesuch um Nutzungsänderung eingereicht. (Bild: Bea Sutter)

Der Türkische Verein zog das Baugesuch an der Widnauerstrasse 8 zurück. Es wurde ein Gesuch um Nutzungsänderung eingereicht. (Bild: Bea Sutter)

Vor rund einem Jahr wurde das Gebäude an der Widnauerstrasse 8a/Rietstrasse 1 in Heerbrugg, das jahrelang als Brockenhaus genutzt worden war, vom «Verein Rheintaler Fatih Camii» erworben. Der Türkische Verein hatte in der Folge ein Baugesuch zum Umbau der Liegenschaft bei der Gemeinde Au eingereicht. Nun hat der Türkische Verein das Baugesuch zurückgezogen und neu ein «Gesuch für Nutzungsänderung» gestellt. Dies stand im Mitteilungsblatt der Gemeinde Au.

Gemeindepräsident Walter Grob sagte dazu: «Auch wenn baulich nichts verändert wird, ist es Pflicht, ein Gesuch für die Umnutzung einer Liegenschaft einzureichen.» In diesem Fall hat der Türkische Verein ein neues Gesuch erstellt, welches die Gemeinde nun prüfen wird.

Hier gelte es vor allem abzuklären, ob das Angebot an Parkplätzen genüge.

Rückzug wegen Einsprachen

Armin Linder, Rechtsanwalt in St. Gallen, vertritt den Türkischen Verein in rechtlichen Fragen.

Obwohl rechtlich nichts gegen die Baueingabe einzuwenden war, habe es Einsprachen gegeben. Die Gewerbebetriebe in der Umgebung hätten befürchtet, dass es zu viele Immissionen rund um die Liegenschaft geben würde. Auch störte einige Einsprecher, dass die alte Liegenschaft praktisch unverändert stehen bleibt und nicht mehr in das immer moderner anmutende Bild der Widnauerstrasse als Einkaufsstrasse passen würde. Aber von Abbruch-Absichten und neuen Projekten sei in naher Zukunft keine Rede, weiss Armin Linder.

Anders nutzen statt umbauen

Mit dem Kauf der Liegenschaft beabsichtigte der Türkische Verein seinerzeit, am Gebäude bauliche Veränderungen vorzunehmen. Das ehemalige Brockenhaus wurde als Ersatz zum vorher gemieteten Gebets- und Andachtsraum an der Erlenstrasse in Heerbrugg erworben. Aufgrund der Einsprachen suchte der Türkische Verein zusammen mit seinem Rechtsvertreter nach einer neuen Lösung. Diese heisst nun: Umnutzen statt umbauen. Das Gebäude soll ohne bauliche Veränderungen lediglich als Vereinslokal benützt werden. Das Gesuch, welches das Baubewilligungsverfahren einleitet, sieht nur eine Nutzungsänderung der Liegenschaft vor. «Es geht vor allem um die Parkplätze», sagte Linder.

Er sehe aber da kein Problem. Er weiss, dass die Vereinsmitglieder selten mit Autos zu den Anlässen kommen. Die meisten Vereinsmitglieder wohnen in Heerbrugg und Umgebung und kommen zu Fuss. Rechnet man mit einem Parkplatz auf zehn Besucher, so würde das Parkplatzangebot bei der Liegenschaft ausreichen. Und dann gelte es, präventiv zu prüfen, ob alle rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, dass man das Haus als Vereins- und Gebetslokal nutzen kann.