FUSSBALL. Im ersten Spiel nach der Winterpause siegen die Staaderinnen beim Kantonsrivalen St. Gallen mit 4:1 (1:1) und machen somit einen riesigen Schritt zum vorzeitigen Ligaerhalt. Vier verschiedene Torschützinnen, davon zwei Innenverteidigerinnen, sprechen für die neue Unberechenbarkeit.
Was auf dem Spiel stand, beschrieb Lena Bruderer nach der Partie so: «Ich war heute bei Spielbeginn unheimlich nervös. Nicht einmal mit der U17-Nationalmannschaft beim EM-Halbfinal 2012 war ich so aufgeregt.» Der erste Aufreger ereignete sich bereits in der vierten Minute. Claudia Stilz enteilte über die linke Seite, drosch den Ball aber nur ins Aussennetz. Es war noch immer keine Viertelstunde absolviert, da tauchte plötzlich die St. Galler Stürmerin Sandra Genovesi vor Staads Schlussfrau Daniela Hutter auf. Diese meisterte ihre erste Aufgabe aber problemlos. Nach einer halben Stunde unterlief den Seemädchen im Spielaufbau ein Fehler, St. Gallen startete daraufhin einen Konter. Nach einer unglücklichen Rettungsaktion landete der Ball an der Hand einer Staader Verteidigerin. Der harte, aber korrekte Entscheid lautete Penalty. Patricia Willi traf eiskalt zum 1:0. Endlich wachten auch die Gäste vom Bodensee auf. Rafaela Bisquolm wurde auf der rechten Seite lanciert, ihr schönes Zuspiel zur Mitte konnte Jana Brunner nicht verwerten. Wenig später schickte Sabrina Petriella mit einem herrlichen Zuspiel in die Tiefe Stilz auf die Reise, die mit einem gekonnten Lobball ausglich. Mit dem Halbzeitpfiff verletzte sich Jasmine Kirchmann am Knie und musste ausgewechselt werden.
Staad war vor der Pause vor allem spielerisch überlegen, konnte aber noch nicht davon profitieren. In der 54. Minute änderte sich dies jedoch: Nach einem Eckball, den St. Gallens Schlussfrau Saskia Hess abprallen liess, konnte Janine Schindler erfolgreich abstauben. Nun waren die Einheimischen wieder am Zug. Eine Stunde war gespielt, da rettete Hutter innert weniger Sekunden zweimal hervorragend und sicherte so ihrem Team die Führung. Einige Augenblicke später bekam Staad einen Freistoss zugesprochen, den Bruderer in Richtung Gehäuse hämmerte. Hess liess den Flatterball passieren – 1:3.
Staads Trainerin Sissy Raith konnte noch nicht einmal die nächsten taktischen Anweisungen geben, schon stand es 1:4. Diesmal musste Petriella nach schöner Kombination nur noch den Fuss hinhalten. Doch Staad war gewarnt. Im Hinspiel führte man 5:1, ehe die Gallusstädterinnen nochmals auf 5:3 herankamen. Diesmal liessen die Gäste aber nichts mehr anbrennen, Sabrina Horvat scheiterte gar noch an Hess. Kurz vor Schluss schied auch Nina Schepis verletzt aus, was ebenfalls ein Wermutstropfen ist.
Am nächsten Samstag reisen die Seemädchen zum Cup-Viertelfinal nach Basel. Anpfiff ist um 18 Uhr. Das erste Heimspiel im neuen Jahr folgt am 15. März gegen die Grasshoppers.