Sie tun es aus Freude an der Musik

ALTSTÄTTEN/OBERRIET. Früher spielten sie bei den Rigolettis. Oder gehörten Fredis Musikanten an. Oder beiden Gruppen. Heute sind Fredi Lüchinger, Sepp Schmid, Josef Sonderegger und Martin Stieger die Stossberg-Musikanten. Über 100 Stücke haben sie im Repertoire, darunter auch Eigenkompositionen.

Max Tinner
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Die Stossberg-Musikanten: Fredi Lüchinger, Josef Sonderegger, Martin Stieger und Sepp Schmid (von links). (Bild: Max Tinner)

Die Stossberg-Musikanten: Fredi Lüchinger, Josef Sonderegger, Martin Stieger und Sepp Schmid (von links). (Bild: Max Tinner)

In den oft und gern wieder hergewünschten guten alten Zeiten war samstags oder sonntags in so manchem Gasthaus im Tal Stubete mit Musikanten. «Das gibt's kaum mehr», bedauert Josef Sonderegger. Umso mehr freut er sich über jeden Musikantenhöck, den es noch gibt, wie zum Beispiel jenen im Lüchinger «Sonnenhügel». Der nächste findet morgen Sonntag statt.

Auch Eigenkompositionen

Fredi Lüchinger aus Oberriet, Sepp Schmid aus Widnau, Martin Stieger aus Oberriet und eben Josef Sonderegger aus Altstätten treten seit gut zwei Jahren als Stossberg-Musikanten auf. Zuvor hatten sie schon ein gutes halbes Jahr «namenlos» miteinander gespielt. Benannt haben sie ihre Formation nach Josef Sondereggers sonnigem Höckli hoch über Altstätten, mit schönster Aussicht aufs Rheintal. Sonnenschein übers Rheintal bringen wollen sie auch musikalisch, mit fröhlicher, aufgestellter Oberkrainer Musik, Schweizer Volksmusik, aber auch immer wieder gern gehörten Evergreens. Ausserdem werden Eigenkompositionen und Arrangements von Martin Stieger gespielt. «Wir haben ein Repertoire mit über hundert Stückli», zählt Sonderegger zusammen, «das reicht für mehr als ein abendfüllendes Programm.» Leichte Musik wechseln die Stossberg-Musikanten mit anspruchsvollerer ab. «Die Abwechslung zeichnet uns aus», sagt Fredi Lüchinger.

Der Sepp auf der Vespa

Trotz der vielen Musiktitel treffen sich die Stossberg-Musikanten nur etwa einmal im Monat zu einer Probe – oder mehr zum gemütlichen miteinander Musizieren. Mehr ist nicht nötig. Die vier Musikanten kennen sich schon lange. Schmid, Stieger und Sonderegger spielten früher in der legendären Rheintaler Tanzmusik Rigolettis; Lüchinger, Schmid und Stieger traten als Fredis Musikanten auf. Jeder von ihnen hat auch noch in der einen oder anderen weiteren Formation gespielt.

Lachend erinnert sich Sepp Schmid an seine ersten Engagements zusammen mit einem Kollegen: auf einer Vespa seien sie zu den Stubeten gefahren, mit dem Akkordeon zwischen den Beinen und der Gitarre auf dem Rücken. Die Auftritte finanzierten den Znacht und den Ausgang. Später war Schmid die Musik wichtig als Ausgleich zum Beruf. Zuletzt war er Geschäftsführer der St. Galler Geschäftsstelle der ESA, der Einkaufsorganisation der Garagisten. Auch seine Mitmusikanten musizieren längst nicht mehr um des finanziellen Zustupfs willen: Josef Sonderegger hat ein Heizungsplanungsbüro, Fredi Lüchinger ist Chauffeur, Martin Stieger Oberstufenlehrer. «Wir machen Musik, weil wir Freude daran haben», sagt Sonderegger.

Den Musikbeizen schauen

In Altersheimen in der Region treten die Stossberg-Musikanten darum lediglich gegen eine Spesenvergütung auf. Die Stossberg-Musikanten werden aber auch für geschlossene Gesellschaften wie Familienfeiern und Firmenanlässe gebucht. Dann kostet's freilich etwas mehr. Besonders lieb sind den Stossberg-Musikanten Stubeten wie morgen Sonntag im Lüchinger «Sonnenhügel». «Dort ist die Stimmung jedes Mal super», sagt Fredi Lüchinger, «darum treten wir dort immer gern auf.» Ausserdem hoffen die Stossberg-Musikanten, so etwas dazu beizutragen, dass es auch künftig Lokale gibt, wo volkstümlich musiziert wird.

Stubete mit den Stossberg-Musikanten, Sonntag, 15. Dezember, 14 bis 18 Uhr, Restaurant Sonnenhügel, Lüchingen, Eintritt frei.