HEERBRUGG. Der Sonntagmorgen auf Schloss Heerbrugg gehört traditionsgemäss den jungen Talenten. Dieses Jahr musizierten an der Matinee das Hackbrett Jugendorchester Schweiz sowie ein junges Streichertrio und ein Pianist aus Wien: Ein musikalischer Leckerbissen!
Nach den mehr oder weniger witzigen Gags und dem Klamauk der vorangegangenen Konzertabende brachte der Auftritt der jungen Talente gediegene musikalische Interpretationen zu Gehör. Die Sonntagsmatinee wurde so zum Höhepunkt der diesjährigen Konzertreihe. Oder wie es Pascal Zäch in seiner Begrüssung ankündete: «Der Leckerbissen kommt zum Schluss. Die Matinee ist der Geheimtip der Schlosskonzerte.»
Wie recht er damit hatte, zeigte in der ersten Konzertstunde das Hackbrett Jugendorchester Schweiz (HJOS) unter der Leitung von Urs Bösiger und Markus Engler. Mit im zehnköpfigen Orchester spielen aus unserer Region Nicolas Eugster aus Oberegg und der Eichberger Dario Schmid.
Mit grosser Präzision, dynamisch reich gestaltet und mit viel musikalischer Virtuosität spielten die Jugendlichen ein reichhaltiges Programm von Volkstümlich-Schweizerischem über irische, rumänische und bulgarische Folklore bis hin zu klassischer Musik und Pop.
So kommt zum Beispiel Händels «Einzug der Königin von Saba» als Hackbrettmusik hervorragend zur Geltung und nähert sich klanglich gar vielstimmiger Cembalomusik. Gefühlvoll und weich interpretierten die jungen Hackbrettler das melancholische «Guggisbergerlied».
Und ebenfalls grossen Erfolg hatten sie mit «Smoke on the Water» von Deep Purple.
Dann zum Schluss: Eine wohlverdiente Standing Ovation vom begeisterten Publikum.
Schliesslich mündeten die Heerbrugger Schlosskonzerte 2014 in einer einstündigen, hervorragenden kammermusikalischen Aufführung. Die Geschwister Marie Isabel, Paul und Clemens Kropfitsch, am Flügel begleitet von Felix Thaler, interpretierten aufs Feinste Werke von Haydn, Mozart, dem norwegischen Komponisten Johan Halvorsen, Johann Strauss (Vater) und Antonin Dvorák.
Alle vier sind bereits Meister ihres Faches und spielen die klassischen Werke zu aller Freude technisch perfekt und mit starkem musikalischen Ausdruck. «Mozart wird oft verhunzt», sagte Martin Pozivil in seiner Moderation, «von Musikern, die glauben, Humor zu haben.»
Bei den Kropfitsch-Geschwistern aus Wien war dies nicht der Fall und mit ihrer schönen Musik liessen sie die Schlosskonzerte würdig ausklingen.