BREGENZ. Der einst auch in St. Gallen tätige Ingenieur Alois Negrelli hat ihn vor 180 Jahren trockengelegt: Nun soll der Egelsee als Hochwasser-Rückhaltebecken und als Erholungsgebiet wiederauferstehen.
BREGENZ. Liechtenstein und das Bundesland Vorarlberg wollen den eiszeitlichen Egelsee zwischen Feldkirch und Mauren reaktivieren. Der See war vor über 180 Jahren vom Suezkanal-Ingenieur Alois Negrelli trockengelegt worden. Der Südtiroler hatte einen Teil seines Lebens in St. Gallen verbracht und war unter anderem auch an der Korrektur des Alpenrheins beteiligt.
Das Gewässer soll als Rückhaltebecken im Hochwasserfall und als Natur- und Naherholungsraum wiederbelebt werden. Die Fertigstellung des Projekts ist für Ende 2013 geplant.
Der Egelsee war nach der letzten Eiszeit entstanden. Auf der Karte des britischen Kartografen John Senex von 1720 oder einer zwischen 1771 und 1774 erstellten Karte war der Egelsee noch als Gewässer eingezeichnet, das bis nach Liechtenstein reicht.
Als die Gemeinde Tosters das Gebiet 1821 vom Staat kaufte, war der Egelsee schon zu einem Sumpfgebiet verkommen. Nach den Plänen Negrellis begann man um 1830, das Gelände des ehemaligen Sees endgültig trockenzulegen, um es für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. 20 Jahre nach ersten Überlegungen zu einer Reaktivierung des Gewässers soll nun der neue Egelsee die Hochwassergefahr für die Anrainer des Flusses Esche reduzieren. Besonders das Liechtensteiner Industriegebiet Eschen war in den vergangenen Jahren mehrfach von Überschwemmungen schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.
Der permanente Wasserinhalt des neuen, 11 300 Quadratmeter grossen Sees wird rund 9600 Kubikmeter betragen, bei Starkregen kann der Egelsee rund 40 000 Kubikmeter Wasser fassen. (sda)