Mit einem abwechslungsreichen Konzertangebot für jeden Geschmack bot das Kantonalmusikfest 2014 in Diepoldsau auch musikalisch ein «Fest ohne Grenzen» – von Blasmusik bis Swing und von Volksmusik bis Rock. Da fand jeder etwas nach seinem Geschmack.
DIEPOLDSAU. Vom frühen Freitagabend bis zum Ausklang am Sonntag stand die Rheininsel ganz im Zeichen der Musik. Nicht nur in den Wettspiellokalen wurde musiziert. Harmonien, Melodien, Akkorden und Rhythmen hörte man da und dort im Dorf. Vor allem natürlich auf dem Festgelände. Im grossen Festzelt, im Sarasani und in der «Schmeattar-Stuba» war Musik praktisch rund um die Uhr angesagt.
Zu den ganz grossen Events des «Festes ohne Grenzen» zählte bestimmt das Galakonzert mit der Swiss Army Big Band unter der Leitung von Johannes Walter und mit der Gastsängerin Stefanie Suhner. Was da geboten wurde, war wirklich Spitze. Schade war eigentlich nur, dass mit zunehmendem Abstand von der Bühne der Lärmpegel drastisch zunahm. Von Festzelten ist man dies jedoch gewohnt.
Mit swingenden Melodien von Duke Ellington, Frank Sinatra und anderen Legenden und Grössen der Big-Band-Klassik eröffnete die Band in den schmucken roten Gala-Uniformen des Schweizer Armeespiels den Abend. Ein herrliches Feuerwerk des Swings, gewürzt mit virtuosen Soli auf allen Instrumenten, vom Schlagzeuger bis zu den Saxophonisten, Trompetern und Posaunisten. Sie alle, die Walliser, die Tessiner, die West- und Ostschweizer Jazzer bewiesen, dass sie wirklich zu den Spitzenmusikern ihres Faches gehören.
Im weiteren Programm interpretierte die Band auch modernere Werke und spielte kraftvolle Funk- und Latino-Rhythmen.
Auch diese aber immer mit Soli bereichert. Und in zwei Blöcken trat auch die Gastsängerin zu mehreren Liedern auf. Die junge Ostschweizerin Stefanie Suhner bereicherte das Konzert nicht nur optisch.
Ihre weiche Stimme mit dem jazzigen Timbre, die auch im kräftigen Blues durchhielt, passte hervorragend in die Big-Band-Musik. Die Sängerin gehörte zu den Highlights der Konzerte zum Kantonalmusikfest. Mit einem Song von Steve Wonder und der vom Publikum stürmisch geforderten Zugabe verabschiedeten sich die Swiss Army Big Band und die talentierte Sängerin schliesslich vom Publikum und von Diepoldsau.
Im Sarasani und in der «Schmeattar-Stuba» begeisterten völlig andere Stilrichtungen ihre Fans und Gäste. In der «Stuba» waren es vor allem einheimische Kleinformationen, die sich viel Applaus erspielten: Die Berglimusikanten, die Altstätter Hofkapelle, die Rheintal-Musikanten und die Oberrieter Bauernkapelle zum Beispiel. Und die Rheininsler, die neben ihrem Auftritt vor allem als Organisatoren der Stegreif-Auftritte verantwortlich zeichneten. Das war eine gute Idee, wie die gute Stimmung hier bewies.
Im Sarasani sorgten die Whisky River mit Countrymusik und die Meisterrocker mit harten Rhythmen für Party.
Im Festzelt rissen nach der Army Big Band die Fäaschtbänkler das Publikum zu vorgerückter Stunde von den Sitzen. Die Festbesucher genossen es weit über Mitternacht hinaus. Die Musiker ebenfalls. Stellvertretend für alle meinte Peter Täschler von den Whisky River kurz und trocken: «Es war noch ein sehr schönes Fest.»