Rüthi nicht gegen Kraftwerk

RÜTHI. Die Stadt Feldkirch will kurz vor der Mündung der Ill in den Rhein ein Laufkraftwerk bauen. Der Gemeinderat Rüthi rechnet nicht damit, dass das Kraftwerk Rüthi beeinträchtigen könnte.

Max Tinner
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Die Illmündung in den Rhein auf Höhe der Rüthner Industrie. Die Stadt Feldkirch möchte das Gefälle der Ill nutzen, um Strom für 6300 Haushalte zu erzeugen. (Bild: Max Tinner)

Die Illmündung in den Rhein auf Höhe der Rüthner Industrie. Die Stadt Feldkirch möchte das Gefälle der Ill nutzen, um Strom für 6300 Haushalte zu erzeugen. (Bild: Max Tinner)

Kurz bevor die Ill auf Höhe der Rüthner Industrie in den Rhein mündet, fällt das Wasser über zwei Schwellen ab. Dieses Gefälle möchten die Feldkircher Stadtwerke zur Stromerzeugung nutzen. Das geplante Kraftwerk soll Energie für 6300 Haushalte liefern.

Keine Auswirkungen auf Rüthi

Die Gemeinde Rüthi sieht keinen Anlass, gegen das Projekt zu opponieren. Das Amt für Umwelt und Energie des Kantons St.

Gallen erachte das Kraftwerk nicht als Gefahr für das Schweizer Ufer, heisst es in den jüngsten Gemeinderatsmitteilungen. Die Grundwasserverhältnisse würden auf österreichischer Seite nur geringfügig und auf Schweizer Seite, wegen des Rheins dazwischen, wenn überhaupt, nur geringfügig beeinflusst. Sämtliche Anlagen kommen auf Vorarlberger Boden zu stehen.

Ausserdem sei weder durch den Bau noch durch den Betrieb der Anlagen eine Beeinträchtigung schutzwürdiger Interessen des Kantons zu befürchten. Darum sei kein Wasserrechtskonzessionsverfahren nach schweizerischem und st. gallischem Recht vorgesehen. Der Gemeinderat sieht die Interessen Rüthis damit gewahrt und verzichtet darauf, zum Projekt eine Stellungnahme einzureichen.

Auch seitens der österreichischen Behörden werden dem Projekt – abgesehen von landschaftsbezogenen Auflagen – keine Steine in den Weg gelegt. Gebaut wird das Kraftwerk womöglich trotzdem noch nicht so schnell, weil von privater Seite Einsprachen eingereicht wurden. Auf Feldkircher Seite der Ill fürchten Bauern, dass der Grundwasserspiegel in ihren Böden steigen könnte, auf Meininger Seite fürchtet man das Gegenteil, was wiederum Einfluss auf die Trinkwasserversorgung haben könnte.

Fischer nicht begeistert

Bedenken haben auch die Fischer: Zwar ist eine Fischtreppe vorgesehen, über die Fische auch künftig zu ihren Laichplätzen aufsteigen können. Auf ihrem Rückweg droht ihnen freilich der Tod in der Turbine. Ausserdem fürchten die Fischer, dass ihre gleich unterhalb der Illmündung am Rhein gelegenen Angelplätze durch den Schwall des abfliessenden Turbinenwassers beeinträchtigt werden.

Ursprünglich war vorgesehen, im Herbst 2011 mit dem Bau des Kraftwerks zu beginnen und es 2013 in Betrieb zu nehmen.

Mehr zum Projekt im Internet auf: www.feldkirch.at/stadtwerke/ strom/stromerzeugung/kraftwerk-illspitz-projekt/