Nach dem Weihnachtsfest freuen sich viele auf Silvester. Um 24 Uhr wünscht man sich ein gutes neues Jahr, geht nach draussen, lässt Feuerwerkskörper in den Himmel steigen und begrüsst 2017. Wie verbringt man aber die Zeit bis Mitternacht?
Susi Miara
In zwei Tagen ist Silvester, und auch Rheintaler sind wieder bereit, ein Feuerwerk zu zünden. Für das private Silvesterspektakel geben die meisten aber nicht so viel Geld aus wie jeweils am 1. August. «Rund 20 bis 30 Franken geben unsere Kunden für Feuerwerkskörper aus», sagt Alice Moflar von der Papeterie Moflar in Heerbrugg. Für die Kundschaft hält sie ein kleines Sortiment an Vulkanen und Raketen bereit. Im Laden darf sie jedoch nur 30 Kilogramm Sprengstoff aufbewahren. Der Rest befinde sich im Lager. «Wir müssen die Ware immer wieder nachfüllen.»
In den Tagen vor Silvester wird auch an den Grenzen besser kontrolliert. Aus Deutschland und Österreich wird gern Feuerwerk eingeführt, auch solches, das in der Schweiz verboten ist, weil es beispielsweise auf dem Boden explodiert. Dieses ist nicht zur Einfuhr zugelassen. Betroffen sind alle Knallkörper, die vor der Explosion nicht durch eine Antrieb- oder Ausstossladung wegbefördert werden. Ebenfalls verboten sind sogenannte «Lady-Crackers», die länger als 22 Millimeter sind und deren Durchmesser mehr als drei Millimeter beträgt, sowie «Knallteufel» mit einem Satzgewicht von über 2,5 Milligramm. Werden bei der Einfuhr verbotene Feuerwerkskörper festgestellt, werden die Gegenstände beschlagnahmt und die Person wegen Widerhandlung gegen das Sprengstoffgesetz bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.
Unterschiedlich wird auch das Jahresende gefeiert. Vielen ist jedoch der Rummel zu Silvester zu viel. Das gemütliche Feiern zu Hause erfreut sich daher immer grösserer Beliebtheit. Für diejenigen, die mit Familie und Freunden daheim bleiben, gehört auf jeden Fall der Fernsehklassiker «Dinner for One» zum Programm. Wie vertreibt man sich aber danach die Zeit bis Mitternacht? «Sehr beliebt ist zum Beispiel das Bleigiessen», sagt Alice Moflar. Dabei wird Blei in einem Löffel über einer Kerze oder einem anderen kleinen Feuer erhitzt, bis es geschmolzen ist. Das geschmolzene Metall wird dann in eine bereitgestellte Schüssel mit kaltem Wasser gegossen, wo es sofort zu bizarren Formen erstarrt. Die gegossene Figur wird dann aus der Wasserschale genommen und gedeutet. In erster Linie soll die Zukunft des Bleigiessers vorausgesagt werden. Aber auch mit Tischbomben und Knallbonbons steigt an Silvester die Partystimmung.
Spezielle Partyspiele lassen die Zeit bis Mitternacht wie im Flug vergehen. «Krimiparty oder die Ü30-, Ü40- und Ü50-Wissensspiele sind bei uns die Renner», sagt Jürg Bruhin vom Spielwaren- und Bastelshop Pezzoni in Rebstein. Eine Krimiparty ist ein abendfüllendes Spiel mit einem kriminalistischen Hintergrund. Im Wesentlichen geht es darum, in geselliger Runde einen Kriminalfall zu lösen. Dabei schlüpfen die Gäste in die Rolle einer in den Fall verwickelten Person. Während des Dinners wird versucht, den Fall zu lösen und den Mörder zu entlarven. «Aktuell ist auch die Nachfrage nach dem neusten Partyspiel ‹Exit – das Spiel› gross», sagt Jürg Bruhin.
Ob auswärts oder zu Hause, an Silvester wird spätestens um Mitternacht überall auf das neue Jahr angestossen.