OBERRIET: An Hubers Stuhl wird gesägt

Gleich zwei Gegnern sah sich Gemeindepräsident Rolf Huber bei den Wahlen im Herbst gegenüber. Zuletzt sprachen die Wähler aber doch ihm ihr Vertrauen aus.

Max Tinner
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Resultate analysieren nach dem ersten Wahlgang. Man sieht’s zwar nicht, aber der Stuhl Rolf Hubers (2. v. r.) wackelt ein wenig. (Bild: Max Tinner)

Resultate analysieren nach dem ersten Wahlgang. Man sieht’s zwar nicht, aber der Stuhl Rolf Hubers (2. v. r.) wackelt ein wenig. (Bild: Max Tinner)

Max Tinner

Rolf Huber bleibt Gemeindepräsident von Oberriet. Er setzt sich im zweiten Wahlgang gegen Marcel Dietsche durch. Im ersten Wahlgang war auch Silvia Lenz aus Gais noch gegen Huber angetreten. In diesem zweiten Wahlgang gelingt Elvira Büchel und Markus Steiger der Sprung in den Gemeinderat. Martin Stieger hatte es bereits im ersten Wahlgang geschafft. Und noch ein weite­- rer Oberrieter hatte dieses Jahr Wahlglück: Markus Wüst wurde im Februar Kantonsrat – per Losentscheid; er hatte zuvor genau gleich viele Stimmen erhalten wie der Altstätter Herbert Huser.

Abschied zu nehmen galt es derweil von Alt-Regierungsrat und -Gemeindeammann Alex Oberholzer. Er ist Anfang Mai im Alter von 85 Jahren gestorben. Auch in den Oberrieter Vereinen gab es Gefreutes und weniger Gefreutes. Der Chor The Friends feierte im November das 20-jährige Bestehen. Die Bauernkapelle des Musikvereins Harmonie Oberriet veranstaltete im August ein grosses Fest zu ihrem 70-jährigen Bestehen, und den Männerchor Oberriet gibt es sogar schon seit 140 Jahren. 40 Jahre gäbe es auch die Wanderfreunde Wichenstein. Weil sich aber kein Nachfolger für Präsident Gino Stieger fand, kam es im Dezember statt zu einer grossen Feier zur Auflösung des Vereins.

Beliebtes Etappenziel während mancher Wanderanlässe war die Ruine Schloss Blatten. Diese war den ganzen Sommer eingerüstet, weil sie wegen herunterfallender Steine durch Kanton und Gemeinde saniert werden musste. Sanieren musste im Herbst auch die Priesterbruderschaft, nämlich die Fassade ihrer Kirche, und dies keine zehn Jahre nach deren Fertigstellung. Der Gipser hatte bei der Befestigung der Dämmplatten gepfuscht.

Solches droht bei der neuen Aufbahrungshalle auf dem Oberrieter Friedhof nicht – sie hat gar keine Dämmplatten. Am 11. Dezember wurde der 1,1 Mio. Franken teure Neubau eingesegnet. Ein weiteres, wesentlich grösseres Bauprojekt steht der Gemeinde noch bevor, nämlich die Erweiterung des Altersheims Feldhof. Im Dezember wurde das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs präsentiert.

Bereits etwas getan hat die Gemeinde für die Jugend: Im Juli hat man in der Badi Bildstöckli eine Kletterwand und eine zusätzliche Rutschbahn montiert.

Investiert hat die Gemeinde auch in den Kauf von Liegenschaften. So hat sie das alte Zollhaus gekauft, um Asylbewerber darin unterzubringen. Auch das Bahnhofgebäude hat die Gemeinde gekauft und die Liegenschaft Burg an der Adlerstrasse.

Einen neuen Eigentümer hat auch das ehemalige Gasthaus Kreuz. Feldhof Gemüsebau nutzt die Liegenschaft nun als Unterkunft für Erntehelfer. Umgenutzt wurde auch der als Fischfarm gebaute Industriebau im Felbenmadbüchel: Ernst Schönauer und Giuseppe Lamorte haben hier eine Firma aufgebaut, die auf die Reinigung und Härtung von Stahlteilen wie Schrauben, Zahnrädern und Achsen spezialisiert ist.