Heute ab 20 Uhr entscheidet sich in Scuol, ob die SCR-Spieler die Tabelle an den Christbaum hängen können: Wenn sie gegen Engiadina gewinnen, bleiben sie über die Festtage Leader.
EISHOCKEY. Punktgleich, aber mit einem Spiel mehr ist der Cdh Engadina der hartnäckigste Verfolger des 2.-Liga-Leaders SC Rheintal. Es brauchte im Heimspiel einen Shutout von SCR-Keeper Simon Ade, um die Engadiner 3:0 zu besiegen. Ansonsten sind die Inntaler im Toreschiessen um einiges besser als die Rheintaler (65:53), sie kassierten aber insgesamt 19 Treffer mehr. Also muss die Capaul-Truppe den Vorwärtsgang einlegen, um die Gastgeber in ihre Verteidigungszone zu drücken. Dabei dürfen aber deren drei Topskorer Pascal Schmid (22 Punkte), Patric Dorta (17) und Diego Dell'Andrino (17) nicht aus den Augen verloren gehen. Wenn die Rheintaler vorlegen können, müssen sie eigentlich nur darauf achten, keine unnötigen Strafen zu kassieren. Denn ein gereizter Steinbock (oder eine Gemse?) kann leicht seine überdimensionalen Hörner ausfahren, sprich: überhart spielen.
Der SC Rheintal wird in Scuol zu dieser ungewöhnlichen Stunde mitten in der Woche wohl nur von seinen Hardcore-Fans begleitet. Denn wer nicht schon im Pensionsalter ist oder bereits Weihnachtsferien hat, wird sich den Ausflug nach Scuol zeitlich wohl nicht leisten können. Sie werden einen schweren Stand haben, waren im letzten Heimspiel der Engadiner doch 285 Zuschauer anwesend. Der Anhang der Rheintaler ist aber auswärts auch in Unterzahl unüberhörbar; diese Rheintaler bilden den sechsten Mann ihrer Mannschaft. Und gerade diesem möchte die von Captain Moser angeführte Truppe ein feines Weihnachtsgeschenk machen: drei Punkte! Damit würden die Luchse die Leaderposition von drei auf sechs Verlustpunkte ausbauen. Dan dürften die SCR-Anhänger nebst Lametta und Glitzerkugeln auch die Tabelle der 2. Liga, Gruppe 2, an den Weihnachtsbaum hängen.
Othmar Capaul, Trainer des SC Rheintal, ist vor dem Spitzenspiel zuversichtlich: «Weil alle meine Spieler gesund und bereit sind, werden wir heute mit dem ganzen Team in Scuol antreten. Dass Engiadina aber ein sehr gutes Team ist, weiss jeder, der sich für diese Meisterschaft interessiert. Daher haben wir in den letzten Trainings neben dem offensiven auch das defensive Spiel geübt.»
Der neuerliche Shutout von SCR-Keeper Ade vom Samstag gegen ein angriffiges St. Gallen dürfte seinen Mitspielern Vertrauen einflössen. Für die Rheintaler spricht zudem, dass die bisherigen Duelle gegen die Bündner Teams bis jetzt ausnahmslos gewonnen wurden. So wollen sie in Scuol erneut beherzigen, was ihr Wappentier (der Luchs) auszeichnet. Der Überraschungsangriff – anschleichen, anspringen, gezielter Biss – ist das Merkmal dieses bis zu 70 km/h schnellen Raubtiers.
Nach dem Spiel gegen Engiadina gehen die Rheintaler Luchse in die Weihnachtspause. Das nächste Mal die Krallen ausfahren werden sie am 7. Januar im Heimspiel gegen St. Moritz.
Tabellenspitze 2. Liga, Gruppe 2 1. Rheintal 12/31, 2. Engiadina 13/31, 3. Weinfelden 13/28, 4. Prättigau 13/26.