Die neue Tierschutzverordnung, die 2013 in Kraft tritt, schreibt neue Grössen für Hunde- und Katzenboxen vor. Die Katzenstation in Montlingen darf heute 20 Tiere betreuen. Ein Umbau oder eine Erweiterung ist nicht möglich. Nächstes Jahr wird man vielleicht weniger Tiere aufnehmen können.
MONTLINGEN. Zahlreiche Tierheime in der Schweiz müssen umbauen und kämpfen mit der dafür nötigen Finanzierung. Der Grund: Die seit 2008 geltende Tierschutzverordnung verlangt mehr Platz für Hunde und Katzen. Die Übergangsfrist läuft Ende August 2013 ab.
Welche Auswirkungen die neuen Auflagen der Tierschutzverordnung auf den Betrieb der Katzenstation des Tierschutzvereins Rheintal haben werden, weiss die Präsidentin des Tierschutzvereins Rheintal, Nicole Rohner, heute noch nicht. 20 Katzen dürfen an der Tännelistrasse in Montlingen gemäss der Bewilligung des Veterinäramts heute aufgenommen werden. «Ab 1. September 2013 werden wir eine Halterbewilligung brauchen», sagt Nicole Rohner. Dann werde der Tierschutzverein auch erfahren, wie viele Katzen in der Katzenstation gehalten werden dürfen. Da ein Ausbau nicht möglich ist, werde der Tierschutzverein vermutlich weniger Katzen aufnehmen können. Eine Erweiterung, ja sogar einen Neubau könne sich der Tierschutzverein nicht leisten. «Ausser es kommt ein grosszügiger Spender mit viel Geld», so Rohner.
Mehr Sorgen bereitet der Präsidentin eine weitere Vorschrift: «Neu muss in Tierheimen eine Tierpflegerin beschäftigt werden.» Diese zusätzlichen Kosten werde die Katzenstation kaum aufbringen können. Heute arbeiten rund 25 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in der Katzenstation. Zweimal am Tag müssen die Tiere gefüttert und ihre Kistchen gesäubert werden. Ausserdem muss auch ein wenig Zeit aufgebracht werden, um sich mit den Katzen zu beschäftigen. «Jedes Tier wartet bereits sehnsüchtig auf die Streicheleinheiten», weiss Nicole Rohner. Die Präsidentin ist sicher, dass die Katzenstation nicht geschlossen wird. «Wir werden bestimmt eine Lösung für die Tiere finden. Wenn es nicht anders geht, müssen wir die Zahl reduzieren.»