Bei optimalen Bedingungen siegte im Kriessner Festzelt am 25. Raiffeisen-Cup der Titelverteidiger, und das 47. Grenzlandturnier dominierte der SC Anger.
RINGEN. Etwas besorgt schauten die Organisatoren der RS Kriessern am Samstag in den Himmel, doch die Besorgnis erwies sich als unbegründet. Während den zwei Wettkampftagen herrschten tolle Bedingungen für Ringer und Publikum, das mit einem Grossaufmarsch für gute Laune und Sportfest-Atmosphäre sorgte.
Der Schweizer Verband führte anlässlich des Turniers einen nationalen Kampfrichterkurs durch, und so waren auf den drei Wettkampfplätzen immer drei Kampfrichter im Einsatz. Diesen Luxus kann sich sonst nur eine Schweizer Meisterschaft oder der Liga-Final leisten. Obwohl der eine oder andere Wettkampfleiter nicht immer ganz sattelfest war, zeigte sich Chef Jean-Claude Zimmermann im Grossen und Ganzen zufrieden. Zufrieden war am Ende auch das zum ersten Mal an den Start gegangene Team des SC Anger. Die Bayern, in der Bayern-Liga engagiert, aber bis zum freiwilligen Rückzug vor zwei Jahren noch in der ersten deutschen Bundesliga aktiv, meldeten gleich beim ersten Kampf gegen den seit drei Jahren ungeschlagenen ASV Nendingen ihre Ambitionen an. Mit einem deutlichen 13:20- Sieg startete der SC Anger seinen Durchmarsch zum Turniersieg. Obwohl die Nendinger mit Florin Gavrila, Benjamin Raiser und Eduard Kratz mit drei Topleuten aus der Bundesliga angetreten waren, zeigten die Angerer in einem hochstehenden Kampf dem Titelhalter den Meister. Im Turnierverlauf zeigte sich, dass kein anderes Team an die Bayern herankam. Am besten schlugen sich dabei noch der KSV Götzis und die Gastgeber der RS Kriessern, doch mit 10:22 und 9:24 fielen auch diese Resultate deutlich aus. Am Ende durfte das Team von Trainer Peter Amann verdient den Pokal in die Höhe stemmen und sich ein Siegerbier genehmigen.
Für den geschlagenen Vorjahressieger, den ASV Nendingen, blieb's bei der Startniederlage gegen den späteren Sieger, und so sicherte sich die Mannschaft von Volker Hirt den zweiten Platz. Mit einem Sieg im letzten Kampf des Tages gegen den KSV Götzis gelang der RS Kriessern mit Rang drei der Sprung aufs Podest. Die junge Mannschaft zeigte eine gute Leistung, doch nicht nur die Kriessner konnten nicht verbergen, dass man mit der Vorbereitung auf die Liga noch nicht begonnen hat und die Luft jeweils zum Ende der Kämpfe merklich dünner wurde.
Einmal mehr war der Auftritt des Nachwuchsteams des RC Oberriet-Grabs eine Macht-Demonstration. In den Vorrundenkämpfen gegen den KSK Klaus, den SC Anger und die RR Einsiedeln liessen die Jungs von Trainer Beat Motzer und den Coachs Peter Vetsch und Silvan Steiger nichts anbrennen und gewannen jeweils deutlich mit 28:15, 27:16 und 39:4. Im Halbfinal versuchten die Gastgeber der RS Kriessern ihr Glück, doch auch die Mannschaft von Rainer Betschart musste sich geschlagen geben. Vor allem die unteren Gewichtsklassen erwiesen sich beim Gemeinde-Nachbarn als stärker. Oben konnten die Kriessner Cracks den Schaden dann noch einigermassen eingrenzen. 28:15 lautete letztlich das Verdikt. Damit traf der RC Oberriet-Grabs im Final auf den KSK Klaus, der sich mit einem Halbfinalsieg gegen das Team Vorarlberg qualifiziert hatte. In einem emotional geführten Kampf, bei dem die Vorarlberger mehr mit der Kampfrichterleistung haderten als mit dem Gegner, setzten sich die Titelverteidiger deutlich mit 36:9 durch. Einziger Wermutstropfen des ganzen Turniers war der wenig sportliche Abgang der KSK-Trainer, die ihre zwei letzten Ringer aus Protest nicht mehr antreten liessen. Doch dies tat der allgemeinen Zufriedenheit mit dem Turnier keinen Abbruch. Nach zwei Tagen hochstehendem und spannendem Ringsport darf man sich schon jetzt auf die nächste Ausgabe des Traditionsanlasses freuen.
Rangliste 47. Int. Grenzlandturnier: 1. SC Anger, 2. ASV Nendingen, 3. RS Kriessern, 4. KSV Götzis, 5. KSK Klaus, 6. RC Willisau Rangliste 25. Int. Raiffeisen-Cup: 1. RC Oberriet-Grabs, 2. KSK Klaus, 3. Team Vorarlberg, 4. RS Kriessern, 5. SC Anger, 6. RC Willisau, 7. RR Einsiedeln, 8. KG Wolfurt-Mäder.