So sieht es jedenfalls die Musikgesellschaft und präsentierte sich am Samstagabend mit klangvoller Blasmusik erstmals unter neuer Leitung: Seit November dirigiert Matthias Beno die Musikanten.
Max Pflüger
«Zeit für Neues» ist das Motto der Montlinger Musikanten. Und damit meinen sie nicht nur ihren neuen Dirigenten. Auch eine neue Uniform soll es werden. Und die wird im kommenden Jahr vom 25. bis 27. Mai eingeweiht. Montlingen wird dann auch die Rheintaler Kreismusiktage 2018 ins Dorf holen.
Neues boten auch die Jungmusik unter der Leitung von Patrick Bichler und die Juniorband. Sie bliesen nicht einfach ihr Programm in kurzen Konzertblöcken, nein, sie präsentierten ihre Musik gemeinsam als kurzes Beinahe-Musical und projizierten unter dem Titel «Fun mit Folk und Funk» die Geschichte von Heidi und Geissenmax musikalisch in die Bergli-Halle. Heidi begeistert sich für Funk und reist als taffes Mädchen zu modernen Pop-Klängen selbstbewusst in die grosse Stadt. Geissenmax ist da eher zurückhaltend und bleibt zu Volksmusik lieber bei seinen Geissen. Da freut er sich natürlich über den Besuch von Kurt Ulmann und seinem Alphorn.
Die beiden Nachwuchsformationen begeisterten das Publikum mitgefällig interpretierten Werken und switchten munter von Folk zu Funk und zurück. Virtuos präsentierten sich auch die jungen Solisten. In «Funky Afternoon» erspielten sich Lea Würsch auf der Trompete und Nico Sutter am Schlagzeug wohlverdienten Szenen-Applaus. Und immer wieder brillierte die Saxofonistin Anina Willi, zum Beispiel im gefühlvoll für Blasmusik bearbeiteten melancholischen Guggisberglied «’s isch äben e Mönsch uf Ärde – Simelibärg!»
Für Zürich sind die Jungmusikanten gut vorbereitet. Dort findet Anfang Juni das Weltjugendmusikfestival statt. Und dort will Patrick Bichler mit seinen jungen Bläserinnen und Bläsern unter den über 80 Formationen aus aller Welt die Montlinger nicht auf dem letzten Platz stehen lassen.
Nicht nur die «Jungen» auch die «Alten» stecken in Vorbereitungsarbeiten. Am 20./21. Mai nehmen sie an den Rheintaler Kreismusiktagen in Marbach mit «Lord Tullamore» von Carl Wittrock teil. Das lautmalerische Irlandbild klingt bereits hervorragend, geht ins Ohr und lässt im Kopf Bilder entstehen: Munter klappern die Stepdancers durch den schnellen ersten Satz und gekonnt spielen Anja Schegg, Oboe, und Stefanie Zünd, Fagott, die langsamen Passagen, die den zweiten Satz einleiten. Sie malen so die grün geschwungene irische Hügellandschaft virtuos nach.
Durch das abwechslungsreiche Programm führte Noemi Bont. Sie gab nicht nur kurze Hinweise zu den Werken, sondern stellte vor allem den neuen, aus Bayern stammenden Dirigenten Matthias Beno vor. Unter seiner Leitung hat die Musikgesellschaft Montlingen-Eichenwies seit November 2016 bereits viel erreicht.
Viel Freude bereitete dem Publikum etwa die von drei jungen Feuerwehrmännern begleitete «Feuerwehrpolka», und die schon fast akrobatischen und präzise synchron präsentierten Showeinlagen in «Hootenanny» und im «Bon-Jovi-Rockmix». Ebenso erfreute es sich an den locker vorgetragenen Tanzrhythmen der «Latin favorites».
Nach tosendem Applaus verabschiedete sich die Musikgesellschaft mit zwei rassigen Märschen, mit «Jubilissimo» und «Klingende Grüsse».
Dann genoss das Publikum den Ausklang des Unterhaltungsabends in der Bar oder in der Kaffeestube und es tanzte zu den Klängen der Fidelen Albatrosse in die – wohl leider um eine Stunde verkürzten – Morgenstunden hinein.
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