Mit Witz und Sachkenntnis geleitet

An der Ortsbürgerversammlung war im Jahresrückblick vom Alpsommer, von der Bodenlockerung im Fildeli oder vom Schülersporttag die Rede. Rechnung und Budget wurden diskussionslos angenommen.

Maya Seiler
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Erstmals präsentierte sich der Ortsverwaltungsrat in neuer Zusammensetzung (hinten, von links): Matthias Kuster, Thomas Lehnherr, Präsident Georg Hutter; vorne, von links: Ratsschreiberin Irene Frei, Sandra Zahner, Kassierin Jeanette Kuster, Werner Kuster. (Bild: Maya Seiler)

Erstmals präsentierte sich der Ortsverwaltungsrat in neuer Zusammensetzung (hinten, von links): Matthias Kuster, Thomas Lehnherr, Präsident Georg Hutter; vorne, von links: Ratsschreiberin Irene Frei, Sandra Zahner, Kassierin Jeanette Kuster, Werner Kuster. (Bild: Maya Seiler)

Maya Seiler

So humorvoll und bunt wie in der Broschüre zu Rechnung und Budget, mit vielen informativen Bildern aus dem Jahreslauf illustriert, berichtete Ortsgemeindepräsident Georg Kuster über das Jahr 2016. Den Alpabzug beschrieb Hutter witzig: «Die jetzt 57 Tiere (am Tag davor ist noch ein gesundes Kälblein geschlüpft!) setzten sich ungern in Richtung Montlinger Schwamm in Bewegung, wo sie nach dem üblichen Verladerodeo auf die Talfahrt warteten.» Der Schulsporttag der Oberstufe – alle drei Jahre auf dem Diepoldsauer Schwamm durchgeführt – erinnerte ihn daran, wie er selber als Schüler mit dem Velo hinauffahren musste.

Aber das Schwamm-Schwinget war auch 2016 ein schöner Abschluss, «obwohl en Schmitterer gwunne het». Der warme Spätsommer liess den schlechten Wetterstart vergessen. Man nutzte das optimale Wanderwetter und kehrte zum Abschluss im Diepoldsauer Alpbeizli ein, «so dass es im Keller der Alphütte keine Verfalldatumsprobleme gab.»

Mit Hinweis auf die frühlingshaft gedeckten Tische warnte der Präsident: «Wenn ihr Durscht händ, di gäle Fläschli sind ko Schnaps, da isch Rapsöl vom Tratthof».

Ein beliebter Anlass war wie alle Jahre der Christbaumverkauf in der Anlage der Ortsgemeinde. Nach dem grosszügig ausgeschenkten Glühwein war jeder überzeugt, den schönsten Baum gefunden zu haben.

Der Lehrlingsfonds ist bald leer

Erstmals wurde mit dem Projekt «Gartenkind» ein Gartenkurs für Primarschüler angeboten. Die Ortsgemeinde stellte das Pflanzland kostenlos zur Verfügung. An den Mittwochnachmittagen konnte jedes Kind unter fachkundiger Leitung ein eigenes Beet bewirtschaften und die Arbeiten des Gärtnerns kennen lernen.

In der Rechnung 2016, die diskussionslos angenommen wurde, halten sich Aufwand- und Ertragsüberschüsse die Waage. Die Besserstellung von 3500 Franken gegenüber dem Budget resultiert aus einem unerwarteten Ertrag für eine Dienstbarkeit. Zum Budget warnte eine Votantin, dass in Zukunft weitere Ausgaben für Bodenverbesserung – analog zur Tiefenlockerung im Gebiet Fildeli – zu erwarten seien. Der Präsident erklärte, man werde solche Aufwendungen zum Teil auf die Pächter abwälzen müssen.

In der allgemeinen Umfrage wies Hutter darauf hin, dass im kommenden April zum letzten Mal Beiträge aus dem Lehrlingsfonds ausbezahlt werden könnten, da das Kapital aufgebraucht sei. Die Stipendienvergabe könnte nur noch mit einem Legat oder einer Schenkung weitergeführt werden. Er erwähnte auch, dass die Ortsgemeinde einen Pilotversuch mit einem neuen Rechnungslegungsmodell beginne. Dieses «stellt die finanziellen Reserven der Gemeinden offen dar und ermöglicht so eine möglichst tatsächliche Darstellung der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der öffentlichen Körperschaften». Eine Wortmeldung gab es zur schlechten Situation der Bienen, denen es an blühenden Gehölzen fehle. Landwirt Peter Kuster warnte vor den Folgen von Rhesi: Sandbänke und stehendes Wasser könnten zu einer Mückenplage und Malariaerkrankungen führen.

Zum Schluss ehrte Präsident Hutter die zurückgetretenen Mitglieder Marie-Luis Schmitter, 17 Jahre, Daniela Breu, sechs Jahre und Martin Gasser, drei Jahre im Ortsverwaltungsrat. Dann eröffnete er den Bürgerabend, der ein feines Essen, Auftritte der Streichmusik Vielsaitig und einen Wettbewerb mit attraktiven Preisen umfasste.