Meisterhaft mit Rhythmen gespielt

Mit ihrem Unterhaltungskonzert schliessen die Lüchinger Tambouren ein erfolgreiches Vereinsjahr ab: Noch nie brachten sie von einem Tambourenfest so viele Auszeichnungen nach Hause.

Max Pflüger
Drucken
Die Tambouren brillierten mit einer wirbligen Show. (Bilder: Max Pflüger)

Die Tambouren brillierten mit einer wirbligen Show. (Bilder: Max Pflüger)

LÜCHINGEN. Am Samstagabend präsentierten die Lüchinger Tambouren in der Turnhalle Roosen den ersten ihrer beiden Unterhaltungsabende. Nächsten Samstag geht er zum zweiten Mal über die Roosen-Bühne.

Die Tambouren können auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Präsident Ingo Gschwend kann von guten Rängen an den 22. Ostschweizer Wettspielen von Ende Juni in Kreuzlingen berichten. Mit fünf Kranzrängen und zwei Zweigauszeichnungen fuhren die Tambouren und Jungtambouren, mit zwei Kränzen mit Goldlaub die Claironisten ins Rheintal zurück. Dies sei nicht zuletzt dem grossen Engagement der musikalischen Leiter, Remo Dintheer, Aktive und Gesamtleitung, Jonas Wüst, Jungtambouren, und Hansruedi Ulmann, Claironisten, zu verdanken.

Tolle Eigenkomposition

Einen überzeugenden Einblick in die Leistungsfähigkeit des gesamten Vereins boten die Lüchinger Tambouren und Claironisten am Unterhaltungsabend bereits mit ihrem ersten Stück. Alle zusammen interpretierten den klangvollen Marsch «Vierwaldstätter»: Ein Feuerwerk an rhythmischer Perfektion vom jüngsten Trommler, der erst seit einem Dreivierteljahr dabei ist, bis zum ältesten, der seit 59 Jahren im Tambourenverein mitspielt.

Sowohl die Tambouren als auch die Jungtambouren begeisterten das Publikum im ersten Teil des Abends mit musikalisch gut gestalteten Beiträgen. Und im «Clairon Boy» kamen auch die Bläser noch einmal zu einem Einsatz und zu Applaus.

Höhepunkt für die Rheintaler war die Eigenkomposition von Remo Dintheer mit dem Titel «Rheintaler». Witzig wurde das Stück von Ingo Gschwend angesagt: «Turbulenzen um unsere Super-Rhema oder ein Bild des tollen Verkehrsnetzes in Altstätten und Diepoldsau.» Aber vielleicht spiegelt das Stück auch einfach nur die Erinnerung an die noch bis vor Kurzem rhythmisch durchs Tal rumpelnden, schon fast antiken SBB-Wagen. Wie dem auch sei, Dintheers herrliche «Rheintaler» kamen an und erhielten lang anhaltenden Applaus. Im zweiten Teil des Abends unterhielten die Lüchinger Tambouren mit einer wirbligen Show und zeigten unter anderem, mit welch vielfältigen Werkzeugen Rhythmen gestaltet werden können: Bereits vor der Pause wurde eine Perkussionsnummer gezeigt, in der mit einem Schlitten, mit Skistöcken und Skischuhen sowie auf Après-Ski-Kaffeegläsern als Melodie-Instrumenten gespielt wurde.

Nach der Pause ging die Show mit im UV-Licht grün strahlenden Trommelschlegeln los. Im «Paukenfeger» schlug Jungtambour Pascal Lenherr die Pauke wie ein Grosser. Und im «Hämmerli» wurden pfeifende Fasnachthammer zu Musikinstrumenten. Das Stück hätte jeden rhythmisch geschulten Papageienschwarm glatt an die Wand gepfiffen.

Tambouren als Jongleure

Im «Daschi» entwickelten sich die Tambouren zu Jongleuren und liessen die Schlegel nicht nur auf dem Trommelfell, sondern auch durch die Luft wirbeln. Die Tambouren erhielten für die Darbietungen viel Applaus und mussten praktisch jedes Stück als Zugabe noch einmal vortragen.

Mit der eigenen Interpretation von «Viva Montagna», einem Klostertaler-Hit von Markus Wolfahrt, beschloss der Tambourenverein Lüchingen sein diesjähriges Unterhaltungskonzert. Für Bläser und Perkussionisten arrangiert wurde die beliebte Melodie von Hansruedi Ulmann und Remo Dintheer. Auch dieses Stück wiederholten die Lüchinger für ihr begeistertes Publikum ein zweites Mal.

Der Gesamtverein startete mit dem Marsch «Vierwaldstätter». (Bild: Max Pflueger)

Der Gesamtverein startete mit dem Marsch «Vierwaldstätter». (Bild: Max Pflueger)