Kaum zu glauben, dass man eine Mini-Halle derart füllen kann, wie es die Hergiswiler taten. Die Luzerner Napf-Ringer, zum dritten Mal nacheinander im NLA-Final, bieten vor dem Match eine Choreographie wie beim Fussball: «Zu Hause eine Macht – heute Meisternacht.
Kaum zu glauben, dass man eine Mini-Halle derart füllen kann, wie es die Hergiswiler taten. Die Luzerner Napf-Ringer, zum dritten Mal nacheinander im NLA-Final, bieten vor dem Match eine Choreographie wie beim Fussball: «Zu Hause eine Macht – heute Meisternacht.» Der Sagex-Pokal dazu taucht nach dem Kampf indes im Kriessner Fanblock auf.
Und mit der Hergiswiler Meisternacht wird es auch im dritten Anlauf nichts. Vielmehr gibt es eine Kriessner Meisternacht, die erste seit 22 Jahren und die erste nach einem Finalkampf. Was für eine Kriessner Nacht: Nach dem letzten Kampf von Andreas Guntli brechen alle Dämme. Unbeschreiblicher Jubel auf der Kriessner Seite. Die Hergiswiler erweisen sich als faire Verlierer. Sie feiern ihre Ringer trotz der Niederlage. Vorher hatten sie ihren Beitrag zu einem stimmungsvollen Finalkampf geliefert.
Die Luzerner sind enttäuscht, das sieht man ihnen an. Auch ihrem Co-Trainer Janos Marosvölgyi: «Details waren entscheidend. Bei diesem Ausgang war jede Aktion wichtig.» Der Kriessner Trainer Pal Lubszki, einst wegen «Erfolglosigkeit» nicht mehr erwünscht und nach seiner Rückkehr nun der Kriessner Meistermacher, sagt, dass seine Ringer kühlen Kopf bewahrt hätten: «Sie haben genau das umgesetzt, was wir uns während der Woche vorgenommen haben.» Sie haben, wie es die RR Hergiswil in der Vorschau auf ihrer Homepage von ihren Ringern gefordert hatte, «im Hexenkessel kühlen Kopf bewahrt».
Dabei war es wohl auch ein Vorteil, dass sich die Hergiswiler gegen Ende des Kampfes daran erinnern mussten, schon in den letzten zwei Jahren knapp gescheitert zu sein.
Die spontane Party im Restaurant Sonne in Kriessern wurde zur Legende, als sie noch im Gange war. Doch bei aller Festfreude und allem Jubel: Die meisten Kriessner blieben in ihrer Einschätzung analytisch. Aber darüber, wer der Matchwinner war, waren die Meinungen geteilt. Kein Wunder bei einem Sieg mit einem Punkt Differenz. Dass beide Wild-Brüder siegten, sei entscheidend gewesen, sagten viele. Dass Mirco Moser gegen Werner Suppiger den Match trotz 0:2- und 0:3-Rückstand noch gedreht hat, meinten andere.
Dabei hatte sich das abgezeichnet: Als Werner Suppiger bei der Präsentation die Ringermatte betrat, kam er beim Treppensteigen ins Stolpern.
Yves Solenthaler