Zum Thema Verkehr wurde gestern an der Vorversammlung der Korporationen im Restaurant Schäfli viel diskutiert. Die Absicht der Ortsgemeinde, das Restaurant Sternen zu kaufen, stiess auf Wohlwollen.
Kurt Latzer
Das Interesse an der Vorversammlung war gross, der Platz im Saal des Restaurant Schäfli reichte für die Bürgerinnen und Bürger nicht aus, die Trennwand zum Restaurant musste geöffnet werden. Der wichtigste Punkt für die Kriessnerinnen und Kriessner war gestern Abend der geplante Kauf des Restaurants Sternen durch die Ortsgemeinde. Wer da glaubte, es gebe hierzu eine angeregte Diskussion, irrte. Einleitende informierte Hugo Lan- genegger, Präsident der Ortsgemeinde Kriessern, über das Vorhaben.
«Für den ‹Sternen› gibt es einen Investor, der dort Wohnungen bauen würde», sagte Langenegger. Der heutige Besitzer der Liegenschaft habe aber der Ortsgemeinde das Vorkaufsrecht eingeräumt. Den Kaufpreis von 1,1 Mio. Franken könne man aus dem Vermögen bezahlen, die weiteren Kosten für Lärmschutz, eine allfällige Sanierung der Fassade und für Inventar müsse man abklären. «Wir beabsichtigen, den Gastrobetrieb so rasch als möglich wieder zu öffnen», sagte der Ortsgemeindepräsident. Anstelle einer Fülle kritischer Fragen erntete Hugo Langenegger für das Vorhaben der Ortsgemeinde heftigen Applaus. Ein Bürger gratulierte dem Rat für die Weitsicht. Einen Pächter für das Restaurant habe man noch nicht in Aussicht. Das mit dem Lärm muss der Ortsverwaltungsrat an die Hand nehmen, um einem neuen Pächter Probleme zu ersparen. Ein Gutachten sei bereits vorhanden. «Für eine Lärmschutzwand müssen wir mit Kosten von 12 000 bis 15 000 Franken rechnen», sagte Lan- genegger. Stefan Lüchinger , Gemeinderat Oberriet, informierte über die Projekte der Politischen Gemeinde. Im Vordergrund dabei stand die Aufwertung des Montlinger Bergli für eine Million Franken. Er informierte über die Details, wie etwa den geplanten Rundweg auf dem Bergli, den Fussweg von der Anhöhe ins Naturschutzgebiet Kolbenstein. Wie beim Restaurant Sternen gab es auch zu diesem Projekt keine Widerworte. Die projektierte Veränderung an der Unterführung Richtung Feldhof und Sportanlagen gab kaum zu reden, die Finanzen, Schulisches und Kirchliches ebenso wenig.
Am meisten drückt die Kriessnerinnen und Kriessner der Schuh beim Strassenverkehr im Dorf, der ständig mehr werde. Autofahrer nutzten den Weg durch Dorf immer mehr als Ausweichroute, wenn sich der Verkehr beim Zoll staue. Der Kriessner SVP-Kantonsrat Marcel Dietsche begrüsste die Anwesenden nicht nur anfangs der Versammlung, er zeigte auch allfällige Lösungen auf. Eine könne die Verbreiterung der Ein- und Ausfahrt zur Autobahn sein. Das könnte seiner Meinung nach mit relativ kleinem Aufwand realisiert werden. Ein grosses Problem ortet Dietsche bei den Lastwagenchauffeuren, die lieber vor dem Schweizer Zoll warteten, anstatt auf dem grossen Zollplatz in Mäder. In diesem Zusammenhang sei es sinnvoll abzuklären, ob man nicht das Zollamt in Kriessern auf den grossen Zollplatz in Mäder verlegen könnte.
Neben dem Verkehr durch das Dorf sprachen Bürger auch das Thema Velo- und Fusswege an. Unter anderem auch der schmale Weg zum Baggersee, der von vielen Velofahrern und Fussgängern genutzt werde. Für Fussgänger, das bestätigte auch Marcel Dietsche, sei der relativ gefährlich. Ein Bürger regte an, bei der Wegunterführung eine kleine Brücke zu bauen, um die Situation zu entschärfen. Hugo Lan-genegger und Stefan Lüchinger sagten, sie wollen diese Anregung mit in den Rat nehmen und prüfen.