Traut man der aufgeräumten Stimmung, die gestern an der Infoveranstaltung des St. Margrether Gemeinderates herrschte, dürfte die Vorlage «Zentrumsgestaltung» angenommen werden.
ST. MARGRETHEN. Tosender Applaus, ein beachtlicher Bevölkerungsauflauf, zwei semikritische Fragen sowie ein Kompliment aus den Bürgerreihen: der gestrige Abend (und damit letzte Anlass vor der Abstimmung am 11.März) dürfte Gemeindepräsident Reto Friedauer in guter Erinnerung bleiben.
Der Gemeindepräsident wusste den gut einstündigen Anlass in der «Wiesenau»-Aula gut zu nutzen, verweilte er doch nicht in all den vielen Details der visionären Zentrumsgestaltung (die mit dem Projekt «Sanierung der Strassen und Kanalisation» einhergeht und mit weiteren wie «Europuls», diversen Investitions-Projekten und dem «Bach- und Kanalkonzept» verknüpft ist), die seit 2006 in verschiedenen Gremien und Bürgerforen besprochen wurde, sondern konzentrierte sich auf die Hauptbotschaft: «Als regionales Zentrum muss St. Margrethen nun investorenfreundliche Zeichen setzen.» Rudimentär formuliert: Nach «Planen, planen, planen» gelte nun «Bauen, bauen, bauen.»
Gemeint ist: Das Zentrum, das per Definition das Gebiet zwischen dem Bahnhof und der Hauptstrasse mit dem Bahnhofplatz, der Bahnhof-, der Park- und der Grenzstrasse umfasst, soll bei erhöhter Verkehrssicherheit zum attraktiven Einkaufs- und Begegnungszentrum werden - und damit neue Investoren anziehen, um, wie Friedauer anmerkte, «neue Steuereinnahmen zu generieren.». Gleichzeitig sollen längst fällige Kanäle, Werkleitungen und Strassen saniert werden.
Zum zu sprechenden Kredit über 4,9 Mio. Franken stellte Reto Friedauer klar, dass der grösste Teil sowieso für Sanierungsarbeiten gebunden sei und abzüglich einer Vorfinanzierung von 1 Mio. Franken noch 1,65 Mio. Franken als gestalterische Mehrkosten zu betrachten seien. Hinsichtlich des Investitionsplanes der Gemeinde, der für die kommenden drei Jahre Gesamtinvestitionen in der Höhe von 7 Mio. Franken vorsieht (Projekte «Europuls» und «Werkhof» eingerechnet), beurteilte Friedauer die zukünftige finanzielle Steuerlast «als tragbar».
Dass die Botschaft des St. Margrether Gemeinderates angekommen ist, zeigte das Votum eines Bürgers: «Dass ein Mann aus Basel bereit ist, 300 Mio. in das Projekt Europuls zu investieren, freut mich und sagt alles aus, worum es nun gehen muss.»