Gestern fanden auf der Schiessanlage Rheinauen in Widnau die Schweizer Meisterschaften der Grenzwächter statt. Erstmals nahmen die Ostschweizer Polizeikorps sowie die Landespolizei Vorarlberg und Liechtenstein teil.
schiessen. Seit der Einführung des Schengener Abkommens arbeiten die Grenzwächter der Länder sowie die Polizeikorps enger zusammen. Deshalb wurden erstmals Polizeiteams aus St. Gallen, Appenzell, Liechtenstein und Vorarlberg an den Schweizer Meisterschaften der Grenzwächter zugelassen. Das bot sich an, weil der Anlass seit 2006 erstmals wieder in der hiesigen Grenzwachtregion III durchgeführt wurde.
Laut Stabsoffizier Oskar Gächter, der als OK-Präsident den Anlass organisierte, könnten so die Kontakte gepflegt und intensiviert werden. Deshalb werden nebst dem Schiessen mit rund 80 Teilnehmern jeweils auch Weiterbildungs-Seminare und eine Sitzung der acht Kommandanten der Regionen durchgeführt.
Deren Chef, Brigadier Jürg Nott, meinte bei seiner Ansprache: «Bei den jetzigen Veränderungen muss man alle Traditionen hinterfragen. Aber ich versichere Euch, diese Schweizer Meisterschaft wird auch nächstes Jahr wieder durchgeführt.» Sie gehöre in den Jahres-Rhythmus wie im Winter der Ski-Weltcup – «mit jeweils zu vielen österreichischen Podestplätzen», lachte er mit zwinkerndem Auge zur Vorarlberger Delegation. Damit hatte Nott wohl unbewusst, aber perfekt auf die bevorstehende Rangverkündigung hingewiesen: Obwohl von den acht Grenzwacht-Regionen nur die zwei besten Patrouillen mit jeweils drei Leuten an der Meisterschaft teilnehmen dürfen, konnten sich die Gäste der Polizeikorps in den zwei Pistolen-Kategorien vier Podestplätze ergattern.
Mit Josef Kläger fehlte dem hiesigen Grenzwachtkorps III allerdings sein Aushängeschild. Kläger verzichtete auf den Wettkampf, weil er zurzeit mit der Schweizer Nationalmannschaft intensiv mit der Kleinkaliber-Waffe trainiert und deshalb nicht mit der 9mm-Ordonnanz-Waffe an den Start gehen wollte. Die Gäste schnappten den Grenzern zwar Podestplätze weg, brachten dafür aber auch etwas: Den festlichen Teil umrahmte eine Formation der Polizeimusik Vorarlberg, die jeweils die Sieger mit einem Tusch gebührend hochleben liessen. Dabei hatten sie gleich Einiges zu tun, denn nebst der Gesamtrangliste gab es auch eine reine Grenzer-Wertung. Oskar Gächter moderierte dreisprachig. Witziges Detail dabei: Gewann ein französisch- oder italienischsprechender Zöllner, verzögerte sich der Jubel, er kam jeweils erst bei der entsprechenden Übersetzung. Damen hatte es am Wettkampf übrigens nur wenig. Anders als in der Festwirtschaft, die von der Schiessgesellschaft Au-Widnau betreut wurde.
Pistole/Gruppen: 1. LP Vorarlberg (Thomas Schneider, Jürgen Höfle, Markus Pfefferkorn), 554 Punkte; 2. Grenzwachtkorps (GWK) I (Fritz Lanz, Valentin Schuwey, Zoltan Toth), 545; 3. Kapo SG 1 (Andreas Dürr, Hansjörg Caviezel, Thomas Dürr), 544.
Pistole/Einzel: 1. Jürgen Höfle, LP Vorarlberg, 191; 2. Valentin Schuwey, GWK 1, 189; 3. Markus Pfefferkorn, LP Vorarlberg, 188.
Sturmgewehr/Gruppen: 1. GWK II (Franz Baumann, Thomas Biber, Heinz Meister), 408; 2. GWK III (René Würsch, Hans Stucki, Roger Besserer) 404; 3. GWK I (Kaspar Haldemann, Hans Thommen, Peter Ramseier), 401.
Sturmgewehr/Einzel: 1. Nicolas Barbey, GWK V, 142; 2. Kaspar Haldemann, GWK I, 140; 3. René Würsch, GWK III, 138.
Sturmgewehr Gäste: 1. Christian Schlegel, GWK III, 47; 2. Valentin Aggeler, Kapo SG, 46; 3. Marcus Camenisch, GWK III, 45.